Bremen (csr-news) > Die Verbraucherzentrale Bremen hat in Zusammenarbeit mit der Stiftung Warentest 46 ethisch-ökologische Investmentfonds unter die Lupe genommen. Danach hat lediglich ein Fonds Investitionen in Waffen, Atomenergie, Gentechnik und Erdöl sowie weitere prekäre Geschäftsfelder konsequent ausgeschlossen. Die Verbraucherschützer haben bei den verschiedenen Fondsprodukten geprüft, wie konsequent bestimmte ethisch und ökologisch kritische Bereiche ausgeschlossen werden. Untersucht wurden 34 Aktienfonds und 12 Rentenfonds. Interessant ist, dass 39 der 44 untersuchten Fonds die klimaschädliche Kohle- und Ölindustrie nicht ausschließen. Für sieben Fonds ist der Ausschluss von Investitionen in Rüstungsgüter nicht zwingend und bei fünf Fonds wird Kinderarbeit nicht explizit abgelehnt. Nur ein Aktienfonds meidet bei Investitionen alle bewerteten kontroversen Geschäftsfelder konsequent. “Nachhaltig ist nicht gleich nachhaltig”, sagt Ulrike Brendel von der Verbraucherzentrale Bremen. Generell gibt es bei den untersuchten Fonds große Unterschiede hinsichtlich der Ausschlusskriterien. “Enttäuscht hat uns vor allem, dass bei vielen der Klimaschutz nicht ausreichend berücksichtigt wird”, so Brendel. Ölkonzerne werden beispielsweise von Fondsmanagern ethisch-ökologischer Investmentfonds immer noch als Investition ausgewählt. Firmen, die die international geächteten Waffengattungen Antipersonenminen und Streumunition herstellen, sind hingegen im Investitionsportfolio aller untersuchten Fonds nicht zu finden. “Wer sein Geld in ethisch-ökologische Fonds stecken will, sollte sich vorab sehr genau informieren”, rät Brendel. “Doch das ist nicht so einfach, denn zahlreiche Fonds haben hinsichtlich ihrer Informationen zum Nachhaltigkeitsansatz noch großen Nachholbedarf.” Nur 13 Fonds, also nicht einmal einem Viertel, attestieren die Bremer Verbraucherschützer eine sehr hohe oder hohe Transparenz. Nahezu die Hälfte, nämlich 20 Fonds, kommuniziert die Nachhaltigkeit ihrer Investitionen eher schlecht.