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Instrumente und Maßnahmen für eine nachhaltige Rohstoffwende

Darmstadt (csr-news) > Der Bedarf nach Rohstoffen steigt weltweit, ohne dass ein Ende absehbar wäre. Gleichzeitig ist die Förderung vieler Rohstoffe häufig mit gravierenden negativen sozialen und ökologischen Folgen im Inland und vor allem im Ausland verbunden. Mit welchen Maßnahmen kann dieser Entwicklung begegnet werden? Diese Frage versucht das Öko-Institut mit dem neuen Projekt „Deutschland 2049 – Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Rohstoffwirtschaft“ zu beantworten. „Für die Rohstoffpolitik der kommenden Jahrzehnte fehlt bislang noch ein gutes Gesamtkonzept“, sagt Matthias Buchert, Leiter des Institutsbereichs Infrastruktur & Unternehmen und Projektverantwortlicher am Öko-Institut. Zwar formuliert die Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung die Verdopplung der Rohstoffproduktivität bis 2020, jedoch fehlen langfristige politische Ziele und konkrete Maßnahmen, wie den zukünftigen Herausforderungen begegnet werden soll. „Das Öko-Institut will deshalb ein konkretes Rohstoffwendeszenario erarbeiten und zur Diskussion stellen. Dieses Szenario zeigt auf, wie sich der Rohstoffverbrauch bis 2049 entwickeln kann und welche politischen Instrumente und Maßnahmen für eine nachhaltige Rohstoffwende notwendig sind“, so Buchert.

Von Kies bis Platin, von Kalisalz bis Phosphor – abiotische Rohstoffe stecken heute in fast allen Konsum- und Wirtschaftsgütern. So benötigen viele Anwendungen, die Pfeiler der Energiewende sind – beispielsweise Motoren von Windrädern oder Elektrofahrzeugen – bestimmte Metalle, für die es bereits heute Versorgungsrisiken gibt. „Die große Herausforderung besteht darin, eine nachhaltige Strategie zur Rohstoffversorgung zu entwickeln und zugleich eine faire und nachhaltige Gewinnung der Rohstoffe im Auge zu behalten“, so Buchert weiter. „In unserer Studie wollen wir daher Ziele für den Umgang mit den wichtigsten Rohstoffen beschreiben. Außerdem soll es konkrete Handlungsempfehlungen geben, die als Grundlage für die Politik von Bundesregierung und Europäischer Regulierung jenseits des Jahres 2020 dienen können.“ Bislang sind politische Ziele und Maßnahmen sowohl auf Bundes- als auch auf europäischer Ebene nur in Ansätzen vorhanden. Diese reichen von Regelungen der Kreislaufwirtschaft bis zur Verbesserung der Energieeffizienz auf Produktebene. Gleichzeitig gibt es viele gegenläufige Förderinstrumente, die Umweltschutz und Nachhaltigkeit zuwiderlaufen.

Die Website www.ressourcenfieber.de liefert weitere Informationen zum Projekt.


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