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Fairtrade veröffentlicht Wirkungsbericht

Mehr als 1,4 Millionen Produzenten, kleinbäuerliche Betrieb und Arbeiter, überall auf der Welt gehören inzwischen zum Fairtrade Universum. Der größte Teil von ihnen, nämlich rund 60 Prozent, stammt aus Afrika. Ob und wie sich deren Situation verbessert oder geändert hat, darüber soll der Fairtrade-Wirkungsbericht Auskunft geben. Mittlerweile zum fünften Mal berichtet die Organisation für fairen Handel über die Wirksamkeit ihres Modells.

Bonn (csr-news) > Mehr als 1,4 Millionen Produzenten, kleinbäuerliche Betrieb und Arbeiter, überall auf der Welt gehören inzwischen zum Fairtrade Universum. Der größte Teil von ihnen, nämlich rund 60 Prozent, stammt aus Afrika. Ob und wie sich deren Situation verbessert oder geändert hat, darüber soll der Fairtrade-Wirkungsbericht Auskunft geben. Mittlerweile zum fünften Mal berichtet die Organisation für fairen Handel über die Wirksamkeit ihres Modells.

Im Durchschnitt haben die Produzenten im Berichtszeitraum 2012 einen Prämienzuwachs von 40 Prozent erzielt und konnten ihren Absatz gegenüber dem Vorjahr um 35 Prozent steigern. Den größten Anteil der Fairtrade-Prämien konnten Kaffee- und Bananenplantagen verbuchen, gefolgt von Kakao- und Zuckerproduzenten. Gemessen an den Gesamtproduktions- bzw. Absatzzahlen haben Bananenplantagen mit 60 Prozent den höchsten Anteil fair gehandelter Waren. Rohrzucker und Kakao folgen mit einem Anteil von jeweils 46 Prozent. Deutlicher Nachholbedarf zeigt sich bei den Produzenten von Tee und Baumwolle. Sie produzierten nur 9 bzw. 13 Prozent unter den Bedingungen des fairen Handels. Den größten Teil der Prämienzuwächse investieren die Kooperativen und Mitglieder wieder in die Stärkung ihrer Organisation. Ein Teil wurde allerdings für die Verbesserung sozialer Serviceleistungen für die Mitarbeiter und deren Familien verwendet. „Das Wachstum der Prämien-Zahlungen ist eine bedeutende Möglichkeit für Kleinbauern und Arbeiter in ihnen wichtige Dinge zu investieren“, so Harriet Lamb, Vorstandsvorsitzende bei Fairtrade International. „Und das ist der Schlüssel: Wenn die Produzenten die Möglichkeit haben ihre Prioritäten festzulegen und selbst zu entscheiden, worin sie investieren, dann ist dies gut für die Gemeinschaft und für das Geschäft.“ Während die Daten ein starkes Wachstum für Kleinbauernkooperativen aufzeigen, weisen beispielsweise Plantagen in einigen Produktgebieten einen relativ geringen Absatzanteil auf. „Die Ergebnisse des Berichts liefern uns Ansatzpunkte zu einer Verbesserung und Stärkung des Einflusses der Produzenten. Speziell der niedrige Prozentsatz des Absatzes von Tee zu Fairtrade-Bedingungen – vor allem vor dem Hintergrund der Zahl der Tee-Produzenten – weist auf notwendige Verbesserungen hin“, fügt Harriet Lamb hinzu. Eine weitere Erkenntnis bezieht sich auf den Frauenanteil in den Kooperativen und auf den Plantagen. Ihr Anteil liegt in den kleinbäuerlichen Betrieben bei rund einem Viertel, während sie auf den Plantagen fast die Hälfte der Belegschaft ausmachen. In einzelnen Regionen wie etwa in Indien oder Sri Lanka kann der Frauenanteil auf den Plantagen auch über fünfzig Prozent liegen. Insgesamt sind mehr als 320.000 Frauen als Mitglied oder Arbeiter innerhalb der Fairtrade Erzeugerorganisationen registriert. Dabei sind Frauen oftmals in Arbeitsschritte involviert, die maßgeblich für die Qualität der Produkte sind. Außerdem zeigt sich, in den Erzeugerorganisationen, in denen Frauen wichtige oder leitende Funktionen übernehmen, sind sie meist sehr erfolgreich, haben mehr Kontrolle über die Abläufe und oftmals auch mehr Erfolg beim Verkauf der produzierten Waren.

Der fünfte Fairtrade-Wirkungsbericht  „Monitoring the Scope and Benefits of Fairtrade“ steht bislang nur in englischer Sprache zur Verfügung. An der deutschen Übersetzung wird noch gearbeitet, sie soll im August erscheinen.

 

 


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