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6. Generali Zukunftssymposium: Vielfalt im Alter als Chance und Gefahr

Die nachberufliche Lebensphase dauert im Schnitt heute länger als die Jugendzeit. Darauf machte der Vorstandsvorsitzende der Generali Deutschland, Dietmar Meister, am Donnerstag in Köln aufmerksam. „Statt den Ruhestand weiterhin wörtlich zu nehmen, sind wir vielmehr gefragt, ein zeitgemäßes Verständnis der dritten Lebensphase zu leben“, sagte Meister bei der Eröffnung des 6. Generali Zukunftssymposiums. Dort wurde auch deutlich, welchen Beitrag Unternehmen dazu leisten können.

Köln (csr-news) – Die nachberufliche Lebensphase dauert im Schnitt heute länger als die Jugendzeit. Darauf machte der Vorstandsvorsitzende der Generali Deutschland, Dietmar Meister, am Donnerstag in Köln aufmerksam. „Statt den Ruhestand weiterhin wörtlich zu nehmen, sind wir vielmehr gefragt, ein zeitgemäßes Verständnis der dritten Lebensphase zu leben“, sagte Meister bei der Eröffnung des 6. Generali Zukunftssymposiums. Dort wurde auch deutlich, welchen Beitrag Unternehmen dazu leisten können.

„Gesamtgesellschaftliche Herausforderungen können nur gesamtgesellschaftlich gelöst werden“, so Meister weiter. Unternehmen täten gut daran, ihre Mitarbeiter über die eigentliche Zeit der Berufstätigkeit hinaus zu fördern. Zugleich forderte der Generali-Vorsitzende einen Arbeitsbegriff, der es erlaube, gesellschaftliche Teilhabe im dritten Lebensabschnitt zu stärken.

Kritisch zu einer Frühverrentung von Arbeitnehmern äußerte sich der Direktor des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung, Reiner Klingholz. „Ältere rauszuschmeißen hat nicht dazu geführt, dass Jüngere eher einen Arbeitsplatz bekommen“, sagte Klingholz. Vielmehr seien solche Länder wirtschaftlich erfolgreicher, die einen flexiblen Berufsausstieg ermöglichen. Aufgrund des Fachkräftemangels „müssen Unternehmen sehen, dass sie Arbeitnehmer länger halten können“. Wie Klingholz gegenüber CSR NEWS sagte, hätten viele Unternehmen dazu erfolgreich altersgemischte Teams gebildet. Voraussetzung dazu sei, dass die Jungen ältere Arbeitnehmer und deren Erfahrung respektierten und die Älteren das neue Wissen der jüngeren Kollegen wertschätzten. „Die Zeiten, in denen Junge gegen Alte ausgespielt wurden, sind lange vorbei“, so Klingholz.

Nach Auffassung des Soziologen Prof. Rolf Heinze von der Ruhr-Universität Bochum begünstigen die Globalisierung und der berufliche Stress eine „Flucht aus der Arbeit“ bei älteren Beschäftigten. „Die Älteren wollen das Gefühl haben: Ich gehe raus, weil ich den jüngeren Leuten was Gutes tue. Sie sollten ehrlich sein und sagen: Ich gehe raus, um mir einen schönen Tag zu machen“, sagte Heinze. Diese Entwicklung lasse sich aber nicht mit zusätzlichem Druck aufhalten. Vielmehr gelte es, ein positives Bild des Alters zu vermitteln und „Gelegenheitsstrukturen“ für das berufliche und außerberufliche Engagement im Alter zu schaffen, so Heinze.

Der Soziologe wies zugleich auf die hohe Ausdifferenzierung der Lebensstile im Alter hin. „Wir müssen davon reden, dass sich eine Pluralität des Alters entwickelt hat“, sagte Heinze. Es gäbe hoch aktive ältere Menschen, aber auch solche, die von Bildung und Engagement abgehängt seien. Die Pluralität sei im Produktmarketing und etwa bei Wohnungsangeboten zu berücksichtigen.

Wie Heinze weiter sagte, bereite ihm die zunehmende soziale Polarisierung Sorgen. In Ruhrgebietsmetropolen und Städte in Ostdeutschland gebe es bereits soziökonomisch abgekoppelte Regionen. Es sei zu befürchten, „dass wir eine Kumulation bekommen von abgehängten Stadtteilen und älteren Menschen, die dort nicht mehr herauskommen“, sagte Heinze.

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Die Generali fördert mit ihrem „Generali Zukunftsfonds“ seit 2008 das bürgerschaftliche Engagement älterer Menschen. Weitere Informationen >> im Internet

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