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Nestle – Bericht über die Selbstverpflichtungen

Der Nahrungsmittelkonzern Nestle hat sich 35 Selbstverpflichtungen zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen auferlegt, die bis zum Jahr 2020 erfüllt werden sollen. Im neuen Bericht „Nestle in der Gesellschaft 2013“ werden die Fortschritte erörtert. Im Dialog mit den Stakeholdern wurden die Ziele hinterfragt und aktualisiert. Am einem grundsätzlichen Anspruch hat sich nichts geändert, Nestle will das führende Unternehmen im Bereich Ernährungs- und Gesundheitsforschung sein.

Vevey/Frankfurt (csr-news) > Der Nahrungsmittelkonzern Nestle hat sich 35 Selbstverpflichtungen zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen auferlegt, die bis zum Jahr 2020 erfüllt werden sollen. Im neuen Bericht „Nestle in der Gesellschaft 2013“ werden die Fortschritte erörtert. Im Dialog mit den Stakeholdern wurden die Ziele hinterfragt und aktualisiert. Am einem grundsätzlichen Anspruch hat sich nichts geändert, Nestle will das führende Unternehmen im Bereich Ernährungs- und Gesundheitsforschung sein.

„Lebensqualität und Ernährung – dies ist es, wofür Nestle als Unternehmen steht“, schreibt Paul Bulcke, Nestle-CEO, im Bericht. „Doch was wirklich zählt, ist die Wertschöpfung für die Konsumenten, die Gesellschaft und unser Unternehmen“. 2012 hat Nestle eine Reihe von Verpflichtungen in den Bereichen Ernährung, Gesundheit, ländliche Entwicklung und verantwortungsbewusste Beschaffung, Wasser, ökologische Nachhaltigkeit, Mitarbeiter, Menschenrechte und Compliance veröffentlicht. „Die Verpflichtungen ermöglichen es den Anspruchsgruppen, uns zur Rechenschaft zu ziehen“, heißt es dazu im Bericht. „Dies ist eine Reihe von zukunftsweisenden Verpflichtungen, die jeden Bereich unseres Geschäfts betreffen und eine klare Vorstellung unserer strategischen Ausrichtung und Standards vermitteln, für die wir verantwortlich zeichnen wollen”, sagte Bulcke. Gemeinsam mit den Stakeholdern wurden diese Ziele im vergangenen Jahr diskutiert. Zehn kamen neu hinzu und sechs wurden aktualisiert. Nun sind es 35 Verpflichtungen, die bis 2020 erreicht werden sollen und über deren Entwicklung der aktuelle Bericht Auskunft gibt. „Sie sind echt, sie sind glaubwürdig, und wir werden alles in unserer Macht stehende tun, sie auch umzusetzen. Wir wissen aber, dass es Herausforderungen auf dem Weg gibt, und auch diese werden wir mit Ihnen teilen“, so Bulcke.

Einer der zentralen Bereiche des Berichts betrifft die Ernährung, beispielsweise die Einführung neuer Richtlinien um Salz, Zucker und gesättigte Fette in den Produkten zu reduzieren und Transfettsäuren möglichst zu beseitigen. Hier hat Nestle zunächst Produkte im Visier, beispielsweise Suppen, Snacks, Pizzas und Fertiggerichte, die von Kindern und Familien verzehrt werden. So versprach Nestle im vergangenen November, den Salzgehalt herzhafter Produkte gemäß den Empfehlungen der WHO schneller zu reduzieren, die besagt fünf Gramm Salz pro Person und Tag. Für Kinderprodukte legt Nestle die Vorgaben der eigenen Nutritional Foundation an. Bezogen auf Natrium entsprachen im vergangenen Jahr rund 96 Prozent der Produkte den Anforderungen, in diesem Jahr sollen diese Vorgaben vollständig erfüllt werden. Gleiches gilt für den Zuckeranteil der Kinderprodukte. Rund 96 Prozent sind bereits erreicht, das nächste Ziel lautet maximal 9 Gramm Zucker pro Portion bis 2015. Aber es geht nicht nur um Reduzierungen. Gleichzeitig versucht Nestle, für den Verzehr von Vollkornprodukten und Gemüse zu werben. Dazu soll die Ernährungserziehung, beispielsweise durch Schulkochprogramme weiter ausgebaut werden.

Von den neu hinzugekommenen Verpflichtungen betreffen fünf den Bereich Wasser. Diese sind das Ergebnis spezifischer Empfehlungen von Anspruchsgruppen nach der  Veröffentlichung des letzten Berichts. Gerade im Umgang mit Wasser ist Nestle durch den Film „bottled life“ in die Kritik geraten. Mit seiner Selbstverpflichtung will Nestle seine Wassereffizienz in den operativen Abläufen verbessern. Gegenüber 2005 konnte die Wasserentnahmen pro Tonne Produkt bereits um 33 Prozent verringert werden. Bis 2015 soll sich dieser Wert auf 40 Prozent erhöhen. Zudem verpflichtet sich das Unternehmen, sein Engagement für eine bessere Wasserpolitik und einen sorgsamen Umgang mit Wasser zu erhöhen. Dazu soll die Zusammenarbeit mit Lieferanten vor allem aus der Landwirtschaft intensiviert werden. „Die größte Herausforderung hinsichtlich der Reduzierung des Wasserverbrauchs liegt für uns in den Auswirkungen auf unsere komplexen landwirtschaftlichen Versorgungsketten“, heißt es im Bericht. Weltweit arbeitet Nestle mit etwa 686.000 Bauern zusammen, denen durch moderne Technologien und landwirtschaftliche Verfahren ein schonenderer Umgang mit Wasser ermöglicht werden soll. Im vergangenen Jahr wurden über die Sustainable Agriculture Initiative Nestlé (SAIN) in zehn Ländern Wasserprojekte eingeführt.

Andere Selbstverpflichtungen, die das Unternehmen eingegangen ist, betreffen die Fokussierung auf den Menschen – inklusive des Versprechens, Auswirkungen seiner Geschäftstätigkeit auf Menschenrechte zu bewerten und deren Durchsetzung auf operativer Ebene und in der Lieferkette anzustreben. Ziel ist es, Kinderarbeit zu beseitigen und ein ausgewogeneres Geschlechterverhältnis herzustellen. So wurden 2013 in neun FTSE4Good-Problemländern 6650 Mitarbeitende geschult. Seit der Einführung von Online-Schulung zum Thema Menschenrechte im Jahr 2011 wurden 37 768 Mitarbeitende in 64 Länden mit dem Thema vertraut gemacht. Zudem ist Nestle der erste Konzern, der einen öffentlichen Bericht zu Menschenrechts-Folgenabschätzungen herausgibt.

Im aktuellen Bericht werden 23 Themenfelder in zwei Kategorien zusammengefasst. Zum einen Themen von gesellschaftlicher Relevanz, die für Nestlé wichtig sind und zu deren Bewältigung das Unternehmen beitragen kann, dazu gehören etwa die Ernährungssicherheit, der Klimawandel und der Tierschutz. Zum anderen Themen, die für Nestlé relevant und mit wesentlichen Chancen und Risiken verbunden sind und bei denen über nationale Gesetze hinaus eigene, globale Unternehmensgrundsätze und Verhaltenskodizes gelten. Dazu gehört der Bereich Beschaffung und Rückverfolgbarkeit oder die Mitarbeiterbeziehungen. Für den nächsten Bericht, den Nestle nach den neuen GRI G4-Richtlinien erstellen will, wird die Relevanz der Themen erneut überprüft. Für den aktuellen Bericht meint Nestlé-Präsident Peter Brabeck-Letmathe: „Wir glauben, dass dieser neueste Bericht zur gemeinsamen Wertschöpfung bei Nestlé einen wichtigen Schritt in unserem Bestreben darstellt, transparenter zu kommunizieren”.

Der Bericht “Nestle in der Gesellschaft” zum Download.


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