CSR-Wissen Nachhaltigkeitsmanagement Social Media

Media Responsibility

Autorin des Beitrags: Doreen HerrmannCQC Consulting – experts in CSR, QM & Communications


Der Begriff Medien im Sinne der Kommunikations- und Medienwissenschaften ist ein Sammelbegriff für alle Medienunternehmen und deren Produkte und Services, die audiovisuelle Inhalte (Text, Bild, Ton) kreieren, verbreiten bzw. dazu notwendige technische Unterstützung bieten.
Im Fokus der Definition „Media Responsibility“ sind vor allem die (Massen-)Medien aus den Bereichen Presse, Rundfunk sowie dem Internet, die ein beträchtliches Publikum erreichen sowie eine unterhaltende, bildende, informierende, sozial vernetzende, verkaufende oder eine andere (z.B. technische) Funktion ausüben. Zu den relevanten Onlinemedien zählen Online-Ableger aus Presse und Rundfunk, Online-Medien wie Suchmaschinen, Social Media (soziale Netzwerke wie facebook, Twitter, Blogs) oder z.B. Internet-/ Serverprovider.

1. Definition Media Responsibility

Zu Deutsch: die Unternehmensverantwortung der Medienunternehmen bzw. Medienverantwortung. Die Unternehmensverantwortung bezieht sich hierbei auf die Unternehmen/ Organisationen, die Medienprodukte schaffen und/ oder verbreiten bzw. technisch zur Schaffung und/ oder Verbreitung beitragen. Zusätzlich bezieht sich ihre Unternehmensverantwortung aber auch auf alle anderen Geschäftstätigkeiten, die sie ausüben (ganzheitliche Betrachtungsperspektive).

Das „(Social)“ im Begriff „Media (Social) Responsibility“: Der Begriff Corporate Social Responsibility reduziert sich zunehmend in der Fachbegriffsdebatte auf den Terminus „Corporate Responsibility“, um einen vermeintlich einseitigen Fokus auf ausschließlich sozialrelevante Themen der Unternehmensverantwortung zu vermeiden. Analog dazu strebt der Begriff „Media Responsibility“ das Verständnis eines umwelt- und sozial- bzw. gesellschaftlich verantwortungsvollen unternehmerischen Handelns an, das die Grenzen der natürlichen Tragfähigkeit als Existenzgrundlage respektiert.)

2. Anwendung des Wesentlichkeitsprinzips bzw. relevante Themenbereiche

Beispiele möglicher Handlungsfelder sind:

Allgemeine, branchenübergreifende Aspekte der Unternehmensverantwortung:

  • Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und Richtlinien
  • Corporate Governance
  • Anti-Korruption, Lobbyismus
  • Lieferkettenmanagement
  • Menschenrechte
  • Mitarbeiterzufriedenheit
  • Mitarbeiterrechte
  • Arbeitsschutz/-sicherheit
  • Gesundheitsmanagement
  • Faire Bezahlung der Mitarbeiter (Festangestellte, Freiberufler, Praktikanten) und Lieferanten
  • Personelle Diversität
  • Biodiversität
  • Klimawandel
  • Umweltmanagement
  • Kundenzufriedenheit
  • Kundenverantwortung
  • Produktverantwortung
  • Engagement für Umwelt und Soziales

Medienspezifische Aspekte der Unternehmensverantwortung:

  • Pluralität und Vielfalt
  • redaktionelle Unabhängigkeit
  • Meinungsfreiheit
  • Meinungs- und Themenvielfalt
  • Transparente und verantwortungsvolle Redaktionsleitung
  • Qualitativ hochwertige Medieninhalte und Produkte
  • Unparteiische/ objektive und ausgewogene Medieninhalte
  • Gesellschaftlich wertschöpfende Kreativität
  • Förderung der nachhaltigen Entwicklung durch Information/Bildung/ Unterhaltung
  • Qualitativer Journalismus
  • Kritischer Journalismus
  • Schutz geistigen Eigentums
  • Schutz der Privatsphäre
  • Zugänglichkeit, Open Source für Bildungsinhalte
  • Förderung der Medienkompetenz
  • (Verantwortungsvolle) Unterhaltung und Spiele
  • Bewusstsein der „Medienmacht“/ der Einflüsse durch Kommunikation
  • Schutz gefährdeter Zielgruppen (z.B. Altersbeschränkung/ FSK)
  • Verantwortungsvolle Werbung
  • Datenschutz
  • Digitale Verbreitung
  • Copyright
  • Transparente Eigentums-/ Anteilsverhältnisse
[Eigene Darstellung in Anlehnung an MediaCSRForum (2008, 2013A, 2013B), Global Reporting Initiative (2012)]

3. Links


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