CSR-Wissen Management Nachhaltigkeitsmanagement

Controlling

Autor des Beitrags ist Bernhard Colsman, selbstständiger Berater und Experte für Controlling und Nachhaltigkeitsmanagement.


Modernes Controlling ist zukunftsorientierte Unternehmenssteuerung. Voraussetzung für ein wirkungsvolles Controlling ist einerseits der Wille, ein Unternehmen zielorientiert steuern zu wollen, und andererseits die Bereitschaft, eine Einheit im Unternehmen zu akzeptieren, in deren Verantwortung die Sicherstellung dieser zielorientierten Steuerung fällt.

Nachhaltigkeitscontrolling ist die konsequente Weiterentwicklung des klassischen Controllings, um die Steuerung vor dem Hintergrund der erweiterten Herausforderungen zu ermöglichen. Dabei geht es nicht nur um neue, teils spezifische Instrumente. Das Controlling wird zum Begleiter und strategischen Berater für die Umsetzung von Innovationen in allen Unternehmensbereichen. Zudem werden die Chancen und Risiken nachhaltiger Aspekte beurteilt und Methoden zu deren Quantifizierung entwickelt. Die Kernaufgabe besteht darin, die Werthaltigkeit der Strategie und daraus abgeleiteter Maßnahmen zu prüfen und jenseits der klassischen Analyse neue Impulse zu setzen.

1. Philosophie

Ein klassisches Unternehmen stellt meist den monetären kurzfristigen Erfolg in den Vordergrund. Die Grundlagen des Controllings sind schwerpunktmäßig die operative Analyse der Kostenentwicklung und die Betrachtung der Konkurrenz- und Marktsituation.

Diese Punkte bleiben wichtig. Doch der Fokus verschiebt sich. Ein nachhaltigkeitsorientiertes Unternehmen handelt nach grundlegenden Prinzipien und stellt den langfristigen Wertzuwachs und das Streben nach dauerhafter Existenz in den Vordergrund. Dies nur möglich ist, wenn es Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft übernimmt. Das Controlling bekommt einen anderen Schwerpunkt: Neben der Analyse der Kosten- und Umsatzentwicklung und Betrachtung der Konkurrenz- und Marktsituation kommen Aufgaben wie die Betrachtung langfristiger Auswirkungen von operativem Handeln bzw. Nicht-Handeln oder die Berücksichtigung von aus langfristigen nachhaltigkeitsorientierten Überlegungen folgenden operativen Handlungen hinzu.

Der Blickwinkel des Nachhaltigkeitscontrollings wird mehrdimensional. Nachhaltigkeit bedeutet Langfristigkeit und Ganzheitlichkeit. Folglich ergibt sich daraus für das Nachhaltigkeitscontrolling, dass der Blick über den bisherigen Horizont hinausgeht. Der Betrachtungsraum und die Rahmenbedingungen verändern sich. Der Controller muss sich von traditionellen Sichtweisen verabschieden.

2. Spezifische Herausforderungen

Für ein qualifiziertes Controlling sind valide belastbare steuerungsrelevante Informationen erforderlich. Hieraus ergeben sich folgende Fragestellungen:

  • Welche Informationen sind steuerungsrelevant?
  • Wie und in welchen Intervallen werden die Daten erhoben?
  • Welche Bewertungsmaßstäbe helfen Mengen umzurechnen?
  • Wo werden die Informationen gespeichert?

Bei der Beantwortung dieser Fragen gilt immer die Kosten/Nutzen-Relation zu beachten: Die Kosten der Bereitstellung dürfen den Nutzen der Informationen nicht übersteigen.

3. Praxishilfen

  • Colsman, Bernhard: Nachhaltigkeitscontrolling, 2012, Springer-Gabler, Wiesbaden

4. Links


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