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Vaillant Group: So berichtet der global agierende Mittelständler zur CSR

Seit 2009 hat der Heizsystemanbieter Vaillant Group fünf Nachhaltigkeitsberichte vorgelegt. „Eine sehr wichtige Zielgruppe sind unsere Mitarbeiter“, sagt Nachhaltigkeitsmanager Frederik Lippert. Das Unternehmen entwickelt und produziert in sieben Ländern mit 12.000 Beschäftigten weltweit. Ein Beitrag für die Märzausgabe des CSR MAGAZIN.

Remscheid (csr-news) – Seit 2009 hat der Heizsystemanbieter Vaillant Group fünf Nachhaltigkeitsberichte vorgelegt. „Eine sehr wichtige Zielgruppe sind unsere Mitarbeiter“, sagt Nachhaltigkeitsmanager Frederik Lippert. Das Unternehmen entwickelt und produziert in sieben Ländern mit 12.000 Beschäftigten weltweit.

„Das Thema Nachhaltigkeit interessiert unsere Mitarbeiter sehr“, sagt Lippert. Und ein nachhaltiges Wirtschaften brauche auch das Engagement der Belegschaft. Immer häufiger fragen Stellenbewerber in Vorstellungsgesprächen nach Verantwortungsthemen, so die Rückmeldung aus der Vaillant-HR-Abteilung. Lippert kann heutige Führungskräfte namentlich benennen, die sich für das Unternehmen im Bergischen Land entschieden haben, weil sie dessen Nachhaltigkeitsengagement schätzen.

Weitere wichtige Zielgruppen der Nachhaltigkeitskommunikation sind neben Gesellschaftern und Lieferanten auch Endkunden und Fachhandwerker, wobei es sich bei den Handwerksbetrieben mitunter um mittelständische Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitern handelt. Diesen Installateuren bietet Vaillant Schulungen zu Nachhaltigkeitsthemen an und pflegt den intensiven Dialog. Daraus entstand die Idee zu einer Kurzfassung des Nachhaltigkeitsberichts – mit grafisch anspruchsvoll präsentierten Informationen über Themen, Strategie und den Zielen bis 2020 auf 20 Seiten einer kleinformatigen Broschüre. Diskutiert wird der Nachhaltigkeitsbericht auch auf dem in jedem zweiten Jahr stattfindenden „Vaillant Supplier Day“

Vaillant Group
Frederik Lippert

Der Dialog mit Kunden, Lieferanten und anderen Stakeholdern bildet dabei den Ausgangspunkt für die Nachhaltigkeitsberichterstellung. Während der Bericht ansonsten (bis auf die Grafik) ganz im eigenen Haus erstellt wird, griff die Vaillant Group für die Stakeholderanalyse auf die Expertise einer Wirtschaftsberatungsgesellschaft zurück. Zunächst untersuchte der Heizsystemanbieter in einer Umfeldanalyse Regelwerke wie den UN Global Compact, die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen, den World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) oder den Deutschen Nachhaltigkeitspreis auf relevante Nachhaltigkeitsthemen, die es im Abgleich mit der Vaillant Group Nachhaltigkeitsstrategie zu Clustern zu arrangieren und intern sowie extern abzufragen galt.

Die Feedbacks seiner externen Stakeholder holte das Unternehmen mit einer klassischen Fragebogenmechanik ein, intern wurden in allen wesentlichen Fachgebieten – so den Strategie-, Entwicklungs- und Marketingabteilungen – qualitative Interviews durchgeführt. Hausintern diskutierten danach das Sustainability Board, das sich aus Top Management und Geschäftsführung zusammensetzt, welche Folgerungen sich aus dieser Befragung für die Nachhaltigkeitsstrategie S.E.E.D.S. (Sustainability in Environment, Employees, Development& Products, Society) ergeben.

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Derzeit arbeitet Lippert am Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2013, der sich wieder an den G3 orientieren wird. Bei den neuen G4-Leitlinien der GRI stellt die Erweiterung der Berichtsgrenzen über das eigene Unternehmen hinaus bis tief in die Lieferkette hinein eine Hürde dar. „Das ist für uns heute auch mit einer eigenen Nachhaltigkeitsabteilung nicht abbildbar“, sagt Lippert. Eine weitere Herausforderung sei die Entwicklung eines Managementansatzes für jeden GRI-Aspekt, was ja nicht nur berichtet, sondern vor allem im Unternehmen gelebt werden müsse. Eine Frage sei dabei, ob der erforderliche Aufwand tatsächlich einen Mehrwert für die Stakeholder biete. In beiden Bereichen sieht der Nachhaltigkeitsmanager noch einige Unklarheiten und will die weitere Kommunikation der GRI dazu abwarten.

Weiterentwickeln will die Vaillant Group auf jeden Fall ihre Online-Berichterstattung. Derzeit ist der Nachhaltigkeitsbericht als PDF und Flipbook im Internet zu finden. Das wird ausgebaut, denn Geschichten lassen sich online anders und spannender erzählen. Lippert weiter: „Das Storytelling ist online netzwerkartiger und crossmedialer möglich.“ Auf einen gedruckten Bericht jedoch wird das Familienunternehmen keinesfalls verzichten.

Das Nachhaltigkeitsmanagement der Vaillant Group im Interet:
www.vaillant-group.com/nachhaltigkeit

Foto unten: Solarthermischer Röhrenkollektor von Vaillant

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