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Regionalfenster – Kennzeichnung schafft Transparenz

Seit Anfang Januar sind bereits die ersten Produkte mit der neuen Regionalkennzeichnung im Handel. Heute nun hat Bundeslandwirtschaftsminister Friedrich das Label offiziell auf der Grünen Woche vorgestellt. Mehr Transparenz und Sicherheit beim Einkauf verspricht das neue Label. In den nächsten Monaten soll die Anzahl der gekennzeichneten Produkte schnell steigen.

Berlin (csr-news) > Seit Anfang Januar sind bereits die ersten Produkte mit der neuen Regionalkennzeichnung im Handel. Heute nun hat Bundeslandwirtschaftsminister Friedrich das Label offiziell auf der Grünen Woche vorgestellt. Mehr Transparenz und Sicherheit beim Einkauf verspricht das neue Label. In den nächsten Monaten soll die Anzahl der gekennzeichneten Produkte schnell steigen.

In zahlreichen Studien hat sich gezeigt, wie sehr die Verbraucher Lebensmittel schätzen die aus ihrer unmittelbaren Umgebung kommen. Regional ist das neue Bio scheint der Trend zu lauten. Auch eine Studie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft bestätigt den Trend. Sechs von zehn Befragten (57 Prozent) gaben darin an, beim Lebensmitteleinkauf “häufig”, „immer“ oder „fast immer“ auf die Herkunft der gekauften Lebensmittel zu achten. Demgegenüber geben lediglich vier von zehn Verbrauchern an, bewusst besonders preiswerte Lebensmittel einzukaufen. In derselben Umfrage betonten drei Viertel der Befragten, dass Ihnen Angaben zur Herkunft auf der Verpackung von Lebensmitteln wichtig sind. Genau an der Stelle soll das neue Label ansetzen. Zwar haben zahlreiche Lebensmittelketten den Trend erkannt und ihr Angebot entsprechend ausgeweitet und gekennzeichnet, allerdings geben diese Kennzeichnungen oftmals keine verlässliche Auskunft über die Herkunft der Lebensmittel. „Mit dem Regionalfenster bekommt der Verbraucher nun verlässliche Informationen an die Hand, die unabhängig geprüft werden. Mit dem Regionalfenster werden nur Produkte ausgezeichnet, die dieses Prädikat nachweislich verdienen“, erläuterte Minister Friedrich. „Gerade bei der regionalen Vermarktung spiele Vertrauen eine wichtige Rolle“. Das Label verrät auf einen Blick woher die Hauptzutat des Produktes stammt, wie die Region definiert ist, wo es verarbeitet wurde und wie hoch der Gesamtanteil aller regionalen Zutaten ist.

Damit ein Produkt mit dem Regionalfenster gekennzeichnet werden kann, muss es zahlreiche Kriterien erfüllen. Dazu zählt, dass die Region eindeutig und nachprüfbar benannt werden muss. Es kann sich dabei zum Beispiel um Landkreise oder Bundesländer handeln, aber auch um Kilometerangaben um einen Ort herum oder gewachsene Regionen wie die Eifel. Außerdem müssen die Hauptzutat und alle wertgebenden Zutaten, also zum Beispiel die Erdbeeren im Erdbeerjogurt, zu 100 Prozent aus der Region stammen. Macht die Hauptzutat weniger als die Hälfte des Produktes aus, gilt diese Regelung entsprechend für die nächst wichtigen Zutaten. Bei zusammengesetzten Produkten wird im Regionalfenster außerdem die Gesamtsumme aller regionalen Rohstoffe mit einer Prozentzahl angegeben. Verpflichtend genannt werden müssen außerdem der Verarbeitungsort und die Kontrollstelle, die das Produkt zertifiziert hat und die Angaben weiter überwacht. Darüber hinaus sind freiwillig auch zusätzliche Herkunftsangaben möglich, beispielsweise wo die Futtermittel oder das Saatgut produziert wurden. Die Verlässlichkeit der Informationen wird durch ein neutrales mehrstufiges Kontroll- und Sicherungssystem gewährleistet. Um gerade kleinere regionale Hersteller nicht zu überlasten und die Kosten gering zu halten, werden hierfür zum Teil bestehende Systeme wie die Ökokontrolle oder die Zertifizierungsverfahren von etablierten Länderzeichen genutzt. Über die Vergabe des Regionalfensters entscheidet der Trägerverein “Regionalfenster e.V.“.

Der Discounter Lidl hat bereits einzelne Produkte aus seinem Sortiment gekennzeichnet. Seit Jahresbeginn sind in rund 500 bayrischen Märkten Milchprodukte, Hähnchen, Wurst- und Fleischwaren mit dem neuen Regionalfenster eingeführt. Begonnen haben daneben die Handelsketten Tegut und EDEKA Südwest; außerdem stehen REWE und Globus in den Startlöchern.


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