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Transparenzversprechen: Sparkassen-Finanzgruppe kooperiert mit Nachhaltigkeitsrat

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband und der Rat für Nachhaltige Entwicklung haben am Donnerstag in Frankfurt eine Kooperationsvereinbarung zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex geschlossen. Eine stärkere Transparenz der Sparkassen und ihrer Verbundunternehmen in Sachen Nachhaltigkeit ist Ziel des von DSGV-Präsident Georg Fahrenschon und der RNE-Vorsitzenden Marlehn Thieme unterzeichneten „Memorandum of Understanding“.

Frankfurt/Main (csr-news) – Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) und der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) haben am Donnerstag in Frankfurt eine Kooperationsvereinbarung zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) geschlossen. Eine stärkere Transparenz der Sparkassen und ihrer Verbundunternehmen in Sachen Nachhaltigkeit ist Ziel des von DSGV-Präsident Georg Fahrenschon und der RNE-Vorsitzenden Marlehn Thieme unterzeichneten „Memorandum of Understanding“.

Erreicht werden soll diese Transparenz durch eine Nachhaltigkeitsberichterstattung im Sinne des Deutschen Nachhaltigkeitskodex. Der DNK macht die Nachhaltigkeitsleistungen von Unternehmen mit seiner Datenbank transparent und vergleichbar. Die DekaBank, das zentrale Wertpapierhaus der Sparkassen-Finanzgruppe, und die Sparkasse Hannover haben bereits eine DNK-Entsprechungserklärung abgegeben.

Die DekaBank verweist in ihrer Entsprechungserklärung auf ihren Nachhaltigkeitsbericht nach GRI-Standard. „Die DekaBank setzt sich zum Ziel, Nachhaltigkeit über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg zu betrachten. Wir sind überzeugt davon, dass nachhaltiges Handeln unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit auf Dauer unterstützen wird“, erklärte der Vorstandsvorsitzender der DekaBank, Michael Rüdiger.

Auch die Sparkasse Hannover stellt in ihrer Entsprechungserklärung Nachhaltigkeitsinformationen zur Verfügung. An einem ersten Nachhaltigkeitsbericht nach GRI werde mit Unterstützung des Institut für Markt-Umwelt-Gesellschaft (imug) gearbeitet, so Jörg-Peter Schimmel, Leiter Vertriebssteuerung der Sparkasse Hannover. Der Bericht soll im März 2014 vorgelegt werden.

Die Sparkassen-Finanzgruppe kooperiert als erster kreditwirtschaftlicher Verbund in Deutschland mit dem Nachhaltigkeitsrat. Zu den Chancen dieser Zusammenarbeit erklärte die RNE-Vorsitzende Marlehn Thieme: „Die Kooperation mit dem DSGV ist ein wichtiger Schritt, um das Thema Nachhaltigkeit in Unternehmensstrategien breiter zu verankern und den Kapitalmarkt für das Thema zu sensibilisieren.“ Tatsächlich wäre viel gewonnen, wenn Nachhaltigkeitsberichterstattung zum Standard in der Sparkassen-Finanzgruppe mit ihren 417 kommunal gebundenen Sparkassen, sieben Landesbank-Konzernen, der DekaBank sowie zehn Landesbausparkassen und elf öffentlichen Versicherungsgruppen würde.

Transparenz der Sparkassen kein Selbstläufer

Bisher stehen manche Sparkassen wegen fehlender Transparenz in der Kritik: In Nordrhein-Westfalen weigern sich 8 von 105 Sparkassen, einer Verpflichtung des 2009 verabschiedeten Transparenzgesetzes NRW zur vollständigen Veröffentlichung der Gehälter ihrer Vorstände nachzukommen.

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband zeigt sich an einer anderen Stelle überraschend zurückhaltend mit Informationen: Im Rahmen der Kooperation erkannte der RNE den eigens für Sparkassen entwickelten Kriterienkatalog zur Nachhaltigkeitsberichterstattung an. Die dort festgeschriebenen 60 Indikatoren zur Nachhaltigkeit der Geschäftstätigkeit sollen sich an den branchenspezifischen Berichtsleitlinien der GRI für Finanzdienstleister (GRI FS) orientieren. Jedoch wurde dieses Indikatoren-Set bisher nicht veröffentlicht und auch auf redaktionelle Nachfrage war es nicht erhältlich.

Bild: Sie unterzeichneten das Memorandum of Understanding (von links): Walter Kleine, Marlehn Thieme, Georg Fahrenschon, Michael Rüdiger


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