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Hewlett Packard verpflichtet Lieferanten zur CO2-Reduktion

Hewlett-Packard (HP) ist nicht nur eines der weltweit größten Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnologie, sondern in seiner Branche auch seit vielen Jahren Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Im Frühjahr veröffentlichte das Unternehmen eine Liste mit den Zulieferern von Konfliktmineralien, jetzt sollen die Lieferanten ihre Treibhausgasemissionen senken.

Böblingen (csr-news) > Hewlett-Packard (HP) ist nicht nur eines der weltweit größten Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnologie, sondern in seiner Branche auch seit vielen Jahren Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Im Frühjahr veröffentlichte das Unternehmen eine Liste mit den Zulieferern von Konfliktmineralien, jetzt sollen die Lieferanten ihre Treibhausgasemissionen senken.

Im letzten Greenpeace IT-Guide landete HP auf dem zweiten Platz, unter anderem, weil das Unternehmen um Transparenz bemüht ist und Nachhaltigkeit in die Lieferkette trägt. Außerdem belegte HP den fünften Platz in der Liste der Best Global Green Brands. Nun verpflichtet HP als erstes IT-Unternehmen seine Tier-1-Zulieferer ihre Treibhausgasemissionen bis 2020 um 20 Prozent zu reduzieren, bezogen auf das Jahr 2010. Die Reduktionsziele wurden zusammen mit der Naturschutzorganisation WWF erarbeitet. Rund zwei Millionen Tonnen CO2 sollen so eingespart werden. Anfang des Jahres wurde der komplette Carbon Footprint veröffentlicht, dabei zeigte sich, dass immerhin rund 36 Prozent der Gesamtemissionen des Unternehmens auf die Lieferkette entfallen. HP verfügt mit mehr als 1000 direkten Lieferanten in über 45 Ländern über eine der größten Lieferketten der Branche. Von der Verpflichtung sind die rund 700 wichtigsten Zulieferer betroffen. Allerdings sollen die Lieferanten damit nicht alleine gelassen werden. HP will mit verschiedenen Maßnahmen, beispielsweise die Entwicklung entsprechender Management-Systeme, und finanziellen Anreizen die Zulieferer unterstützen, damit diese ihre Reduktionsziele erreichen. Hersteller, deren Produktion besonders starke Emissionen verursacht, sollen zudem mit spezifischeren Programmen unterstützt werden. Für HPs Senior Vice President, Tony Prophet ist wichtig, die Lieferkette nicht nur effizient zu gestalten, sondern auch ethisch und nachhaltig. Wie gut das funktioniert, darüber will HP zukünftig im „Global Citizenship Report“ berichten. Die Ergebnisse der Lieferanten sollen in regelmäßigen Audits überprüft werden.

Für manche Zulieferer ist das nichts Neues, bereits vor fünf Jahren wurde im Rahmen des Social and Enviromental Responsibility Programms von wichtigen Zulieferern die Klimadaten erfasst. Trotzdem wird es für zahlreiche Herstellerbetriebe nicht einfach zukünftig die notwendigen Daten zu erheben und die Ziele zu erreichen. Bereits in den vergangenen Jahren wurden konzernweit wichtige Erfolge bei der Reduzierung der Treibhausgasemissionen erzielt. Seit 2007 sind die Emissionen im Bereich der Lieferkette schon gesunken. Hinzu kommen Reduktionen von rund 190.000 Tonnen in der Logistik, auch wenn diese teilweise auf Umsatzrückgänge zurückzuführen sind. Weil konzernweit die Klimaschutzziele vorzeitig erfüllt wurden, hat HP diese inzwischen erweitert. Bis 2020 sollen die Treibhausgasemissionen um 20 Prozent gesenkt werden und was für den ganzen Konzern gilt, gilt jetzt auch für die Lieferanten.

Fragt sich nur, ob die Lieferanten bereit sind, eine Menge Geld und Arbeit zu investieren, um die HP-Vorgaben zu erfüllen. Auf mittlere Sicht müssen Hersteller-Unternehmen die Bedingungen, die sich ja nicht nur auf Emissionsreduzierungen beziehen, einhalten können, um weiterhin ein strategisch wichtiger Lieferant zu sein. Bereits seit 2003 verfügt HP über einen Verhaltenskodex, den SER Supplier Code of Conduct. Für die wichtigsten 700 Lieferanten ist die Einhaltung des Kodex verpflichtend, zudem sind sie dazu angehalten entsprechende Abkommen mit ihren wichtigsten Lieferanten zu treffen. Seit 2008 veröffentlicht HP eine Liste mit den 100 wichtigsten Zulieferern, die zusammen etwa 95 Prozent des gesamten Einkaufsvolumens abdecken. Grundsätzlich erwartet HP die Einhaltung speziell der ethischen Normen von allen Lieferanten, auch aus der 2. oder 3. Reihe und führt in Einzelfällen auch Audits bei Vorlieferanten durch. Zwischen 2005 und 2011 wurden rund 760 Lieferanten überprüft, der größte Teil davon in Asien.

 


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