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Spannungsfeld Beruf und Ehrenamt

Das freiwillige Engagement von Mitarbeitern wird in Unternehmen oftmals gerne gesehen. Schwierig wird es, wenn das Ehrenamt während der Arbeitszeit ausgeübt werden muss. So geht es den Helfern des Technischen Hilfswerks, wenn sie zu ihren Hilfseinsätzen ausrücken müssen. Bundesinnenminister Friedrich lud deshalb vor wenigen Wochen zum THW-Unternehmerforum.

Berlin (csr-news) > Das freiwillige Engagement von Mitarbeitern wird in Unternehmen oftmals gerne gesehen. Schwierig wird es, wenn das Ehrenamt während der Arbeitszeit ausgeübt werden muss. So geht es den Helfern des Technischen Hilfswerks, wenn sie zu ihren Hilfseinsätzen ausrücken müssen. Bundesinnenminister Friedrich lud deshalb vor wenigen Wochen zum THW-Unternehmerforum.

„Im THW wird Ehrenamt noch richtig gelebt. Ohne die Unterstützung der Arbeitgeber wäre dieses freiwillige Engagement allerdings nicht möglich“, sagte Friedrich. Alleine im vergangenen Jahr waren die Helfer des THW, zusätzlich zu ihren Übungseinheiten, über 350.000 Stunden im Rettungseinsatz. Rund 80.000 Helfer sind beim THW engagiert, davon nehmen etwa 40.000 aktiv an Rettungseinsätzen teil und die können überall auf der Welt sein. Die aktiven Einsatzkräfte leisten beispielsweise Unterstützung bei Großbränden, helfen bei der Evakuierung nach Bombenfunden oder unterstützen die Vereinten Nationen, wie im letzten Jahr in Jordanien, beim Aufbau eines Flüchtlingscamps. 179 Millionen Euro stellt das Bundesinnenministerium für die Arbeit der Helfer in diesem Jahr bereit. Aber Geld alleine reicht nicht, ohne aktive Unterstützung kann das THW seine Arbeit nicht machen. Einen Teil seiner Kräfte konnte das THW in früheren Jahren aus dem Pool der Wehrpflichtigen bestreiten, doch die fallen inzwischen weg. Hinzu kommen sich verändernde gesellschaftliche Rahmenbedingungen, etwa die demografische Entwicklung, ein verändertes Freizeitverhalten sowie die Vereinbarkeit von Ehrenamt und Beruf.

Vor diesem Hintergrund gewinnt die Unterstützung durch die Arbeitgeber zunehmend an Bedeutung, sie sind es, die ihre Mitarbeiter freistellen und dadurch oftmals auch finanzielle Einbußen hinnehmen müssen. Dennoch ist der Mehrwert von ehrenamtlich im THW engagierten Mitarbeitern für die Unternehmen offensichtlich. „Erhöhte Sozialkompetenz, die Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen, Teamfähigkeit und im THW erworbene Zusatzqualifikationen sind hier nur einige Beispiele für den Mehrfachnutzen eines THW-Engagements“, betonte Bundesinnenminister Friedrich. Gleichzeitig steigere eine Förderung des ehrenamtlichen Engagements die Attraktivität der Arbeitgeber und bringe eine nachhaltige Bindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an das Unternehmen mit sich. Mit dem ersten THW-Unternehmerforum wollte Minister Friedrichs für Verständnis werben aber auch die Themen behandeln, die im Spannungsfeld Arbeitgeber, Gesellschaft und Ehrenamt von Bedeutung sind. Ihre Bereitschaft, das THW nachhaltig zu unterstützen, unterstrichen die anwesenden Arbeitgeber. 30 Unternehmen unterzeichneten im Anschluss an die Veranstaltung die „Berliner Erklärung“, in der sie bekräftigten, dass sie dem ehrenamtlichen Engagement einen hohen Stellenwert einräumen und ihre Mitarbeiter diesbezüglich unterstützen wollen. „Damit sind wir dem Ziel, Bedenken und Vorurteile gegenüber ehrenamtlichem Engagement im Bevölkerungsschutz abzubauen und die Zusammenarbeit mit den Arbeitgebern zu verbessern, einen großen Schritt näher gekommen“, sagte THW-Präsident Albrecht Broemme. Zu den Unterzeichnern gehörten beispielsweise der Energiekonzern E.on und die Deutsche Telekom.

Die Deutsche Telekom arbeitet im Bereich der Katastrophenhilfe partnerschaftlich mit Organisationen wie dem THW zusammen. Auf dem Berliner Forum war sie durch Birgit Klesper, Senior Vice President Group Transformational Change & Corporate Responsibility (GCCR), vertreten. „Auch wir als Unternehmen verstehen uns als Teil der Gesellschaft und daher ist es Teil unserer DNA, uns entsprechend zu engagieren. Mit dem Programm “engagement@telekom” fördern wir unter anderem das ehrenamtliche Engagement unserer Beschäftigten“, beschreibt Birgit Klesper den Ansatz der Deutschen Telekom. Und: „Als Arbeitgeber profitieren wir immens vom freiwilligen Engagement unserer Mitarbeiter. Der individuelle Einsatz mit Blick über den beruflichen Tellerrand hinaus gibt dem Einzelnen wertvolle Impulse, die ihn persönlich bereichern, und zugleich hilft es, Fähigkeiten zu erwerben, die auch für den beruflichen Alltag zunehmende Bedeutung erhalten“.


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