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„Chancenkontinent Afrika“: Deutsches Handwerk auf globalen Märkten

Deutsche Handwerksbetriebe auf andere Kontinente locken will das Bundesentwicklungsministerium (BMZ). Dies fördere dort die Entwicklung und eröffne neue Geschäftsfelder. „Afrika ist im Moment der Chancenkontinent“, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin des BMZ, Gudrun Kopp. Handwerkspräsident Otto Kentzler versprach den Zuhörern: „Wir wollen zumindest versuchen, den Weg auf ausländische Märkte für Sie so einfach wie möglich zu machen.“ Bei der Veranstaltung „wirtschaft.entwickelt.global“ am Montag in Dortmund kamen auch Unternehmer mit ihren Erfahrungen auf Auslandsmärkten zu Wort.

Dortmund (csr-news) – Deutsche Handwerksbetriebe auf andere Kontinente locken will das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Dies fördere dort die Entwicklung und eröffne neue Geschäftsfelder. „Afrika ist im Moment der Chancenkontinent“, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin des BMZ, Gudrun Kopp (FDP). Die Länder Sub-Sahara-Afrikas hätten in den letzten zehn Jahren ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum von sechs Prozent erreicht. Handwerkspräsident Otto Kentzler versprach den Zuhörern: „Wir wollen zumindest versuchen, den Weg auf ausländische Märkte für Sie so einfach wie möglich zu machen.“ Bei der Veranstaltung „wirtschaft.entwickelt.global“ am Montag in Dortmund kamen auch Unternehmer mit ihren Erfahrungen auf Auslandsmärkten zu Wort.

Qualität und Nachhaltigkeit sorgten dafür, dass deutsche Leistungen im Ausland gefragt seien. Kopp weiter: „Wir haben einen exzellenten Ruf weltweit.“ Deutsches unternehmerisches Engagement sei wertorientiert und achte die Menschenrechte. Diese fördere in einem Land wie Indien, „wo Menschen mit Behinderungen eine Strafe Gottes sind, die man versteckt“, das Umdenken in Richtung Inklusion. Das Engagement ihres Ministeriums könne Veränderungen anschieben. Für eine erfolgreiche Entwicklungszusammenarbeit „brauchen wir die Kraft, das Know How und das Kapital der Unternehmen“, sagte Kopp. Die Entwicklungspolitikerin stellte Programme vor, mit denen die Bundesregierung unternehmerisches Engagement fördert, darunter

Das Auslandsengagement sei für deutsche Handwerksunternehmen aus der Perspektive eines vorausschauenden Wirtschaftens attraktiv. Kopp: „Sie können Milliarden Menschen als potentielle Konsumenten, Mitarbeiter und später auch Investoren erreichen.“

Handwerkskammern unterstützen

Wenn Handwerksbetriebe sich im Ausland engagieren wollen, sind sie auf die Unterstützung ihrer Kammern angewiesen. „Die kleinen und mittleren Unternehmen haben keine Stabsabteilungen, wo sie all das vorbereiten können“, sagte Kentzler. Die Handwerkskammern böten deshalb Beratung, Unterstützung bei der Suche nach Kooperationspartnern und Unternehmerreisen an. Auch „jede Außenhandelskammer hat mittlerweile einen Ansprechpartner fürs Handwerk“, so der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) weiter. Kentzler berichtete über institutionelle Auslandsprojekte der Handwerkskammern, die Rahmenbedingungen für das unternehmerische Engagement verbessern. Als Beispiel nannte er die 2006 begonnene Kooperation der Handwerkskammer Dortmund mit der Wirtschaftskammer Kosovo, mit der unter anderem die duale Berufsausbildung kosovarischer Jugendlicher gefördert wird. „In Kooperation mit dem Bundesentwicklungsministerium haben wir die Möglichkeiten der Markterschließung noch verbessern können“, sagte Kentzler. Im Kosovo sei aufgrund der Verletzungen durch Minen deutsche Orthopädietechnik gefragt.

KMU sollen sich zusammenschließen

Der Bauunternehmer Ingo Reifgerste aus Erkelenz riet Handwerksbetrieben, sich für Auslandsprojekte mit anderen Unternehmen zusammenzuschließen. Seine Firma habe mit vier anderen Bauunternehmen eine Bietergemeinschaft gebildet und könne so für Infrastrukturprojekte bis zu einer Größenordnung von 15 Millionen Euro Angebote erstellen. „Es geht um pragmatisches Vorausgehen – bei gleichzeitigem Einsatz des gesunden Menschenverstandes“, sagte Reifgerste. Vor Angebotsabgabe könne auf einen Besuch vor Ort nicht verzichtet werden. Häufig seien bei Projekten in Afrika etwa praktische Fragen zu lösen: die Materialverfügbarkeit, die Transportwege oder eine sichere Unterbringung der Mitarbeiter.

Zugleich plädierte der Bauunternehmer dafür, die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern bereits bei der Angebotsabgabe zu berücksichtigen. Denn ohne ausgebildete Leute vor Ort könnten die baulichen Anlagen nicht gewartet werden. Und für deutsche Unternehmen sei ihre hohe Ausbildungsqualität ein Wettbewerbsvorteil. Wenn Unternehmen Ausbildung bei einer Projektumsetzung „on top“ anbieten, „dann sind wir unschlagbar“, sagte Reifgerste.

Foto: die Parlamentarische BMZ-Staatssekretärin Gudrun Kopp und Handwerkspräsident Otto Kentzler am Montag in Dortmund


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