Wolfsburg (csr-news) > Sportlich bewegt sich der VFL Wolfsburg derzeit eher im hinteren Tabellendrittel, dafür beim Thema Nachhaltigkeit an der Spitze. Heute berichtete der Klub erstmals über sein CSR-Engagement und orientierte sich dabei als bislang einziger Fußballverein an den Standards der Global Reporting Initiative. „Gemeinsam bewegen“ heißt die noch junge CSR-Initiative, deren Erfolge und Ziele Bestandteil des Berichts sind.
Der VFL Wolfsburg (bzw. genauer die VFL Wolfsburg-Fussball GMBH) hat 2009 ein erstes CSR-Konzept erarbeitet und dieses schließlich 2012 als CSR-Initiative „Gemeinsam bewegen“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Der nun vorgelegte Nachhaltigkeitsbericht ist ein weiterer Höhepunkt, aber noch längst nicht das Ende. Alle zwei Jahre soll nun berichtet werden, das nächste mal zum Ende der Saison 2013/2014. Bildung, Integration, Gesundheit und Umwelt sind die vier großen Bereiche, auf die der Verein seine CSR-Initiative konzentriert. „Fußball ist mehr als 90 Minuten“, sagt CSR-Leiter Nico Briskorn im Bericht und deutet damit das CSR-Verständnis des Vereins an. Nicht nur im Inneren, sondern auch außerhalb des Fußballplatzes sollen Zeichen gesetzt werden. Der VFL-Wolfsburg ist fest in der Region verankert und auch eng mit dem ortsansässigen Volkswagen-Konzern verbunden. Damit sind dann auch schon zwei wichtige Adressaten genannt, zudem richtet sich der Bericht aber auch an Mitarbeiter, Sponsoren und Partner des Klubs. Im Vorwort spricht Wolfsburgs Oberbürgermeister Klaus Mohrs die für CSR notwendige Transparenz an. „Dieser erste Nachhaltigkeitsbericht legt deshalb folgerichtig das gesellschaftliche Engagement offen und zeigt, was der Verein für unsere Region leistet“, so Mohrs. Und das kann sich sehen lassen, der VFL belässt es nicht bei oberflächlicher Kosmetik, sondern geht auch in die Tiefe, etwa wenn es um die berufliche Zukunft der Spieler geht. Nicht jeder Kicker in den Mannschaften schafft es bis in die Spitzenklubs der Bundesliga, dennoch sollen ihnen berufliche Perspektiven ermöglicht werden. Dabei bietet der Verein einerseits selber Ausbildungs- und Arbeitsplätze an und hat darüber hinaus entsprechende Angebote mit den Partnern entwickelt. Beispielsweise können jährlich bis zu fünf Nachwuchsspieler eine Ausbildung oder ein duales Studium bei der VW-Tochter AutoVision absolvieren.
Auch beim Umweltschutz will der Verein vorne mitspielen. „Grün aus Überzeugung“ lautet das Motto und das soll auch Programm sein. „Ziel ist es, ein noch grünerer Verein zu werden und grüne Spuren zu hinterlassen“, heißt es dazu im Bericht. So hat beispielsweise die Umstellung auf Ökostrom im Jahr 2011 eine Einsparung von mehr als 2000 Tonnen CO2-Emissionen gebracht. Für die nächsten Jahre sind weitere Reduktionen angekündigt, und zwar für die gesamte CO2-Bilanz. Ein wichtiger Schritt dabei war die Ermittlung des ökologischen Fußabdrucks. Dieser verdeutlichte unter anderem die hohe Belastung durch An- und Abreise der Stadionbesucher. Bei rund 46 Prozent an den gesamten Emissionen liegt ihr Anteil, vorrangig verursacht durch die PKW-Nutzung. Ein weiteres zentrales Anliegen ist die Reduktion des Abfalls. Bis zu 3,6 Tonnen Restmüll und etwa 1,56 Tonnen Papierabfälle werden an einem Spieltag verursacht. In einer Saison kommen so 88 Tonnen zusammen. Mit zahlreichen Maßnahmen von der Einführung von Mehrwegbechern bis hin zum Verzicht von Papptellern an den Imbissständen wollen die Wolfsburger diese Menge zukünftig reduzieren. Erhöht werden soll dagegen der Anteil fair gehandelter Merchandising-Artikel und deren klimaneutraler Versand.
Insgesamt ist der erste Bericht gelungen und führt über zahlreiche Artikel in die benannten Themen ein, in den folgenden Jahren werden diese dann sicher durch zusätzliche Fakten untermauert. Der aktuelle Bericht ist geprüft und entspricht der Anwendungsebene B. Hier geht es zum Bericht.