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CSR braucht Wissenschaftskooperationen: CSR-Salon von UPJ und econsense

Dass „Unternehmen mehr versuchen müssen, um die Deutungshoheit über CSR wiederzuerlangen“, sagte der Sprecher des UPJ-Unternehmensnetzwerks und Europa-Direktor Corporate Affairs von Intel, Thomas H. Osburg. Unternehmen seien in die Defensive geraten. Dadurch entstehe der Eindruck, dass „CSR eine reaktive Sache ist, die Unternehmen machen müssen und teilweise bekämpfen“.

Berlin (csr-news) – Dass „Unternehmen mehr versuchen müssen, um die Deutungshoheit über CSR wiederzuerlangen“, sagte der Sprecher des UPJ-Unternehmensnetzwerks und Europa-Direktor Corporate Affairs von Intel, Thomas H. Osburg, am Dienstag in Berlin. Unternehmen seien in die Defensive geraten und verteidigten sich bei den Fragen nach ihrer Verantwortung für die Lieferkette oder die Menschenrechte. Dadurch entstehe der Eindruck, dass „CSR eine reaktive Sache ist, die Unternehmen machen müssen und teilweise bekämpfen“, so Osburg. Durch ein nachhaltiges Marketing und ein Nachhaltiges Storytelling sollten Unternehmen positive Visionen in die Diskussion einbringen. Der UPJ-Sprecher kritisierte, die CSR-Diskussion werde von der EU-Kommission „technisch geprägt“, es fehle aber an Visionen.

Nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden des Unternehmensnetzwerks econsense und Leiters Environment & Sustainability von Bayer, Wolfgang Große Entrup, sollten Unternehmen zeigen, dass „CSR nicht nur eine schöne Philosophie, sondern auch praxistauglich ist“. Dazu sei die Kooperation von Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft ein wichtiges Element. Große Entrup sprach ebenso wie Osburg auf dem von UPJ und econsense gestalteten CSR-Salon, der sich in seinem dritten Jahr mit der Kooperation zwischen Unternehmen und Wissenschaft beschäftigte. „Bringen Sie CSR auf die Erfolgsspur“, forderte Große Entrup die Teilnehmer auf. „Denken Sie CSR kommerziell, geschäftlich, unternehmerisch.“

Die Zusammenarbeit von Unternehmen wurde auf dem CSR-Salon am Beispiel der Generali Altersstudie 2013 vorgestellt. Es liege in der Verantwortung der Unternehmen, Gesellschaft mitzugestalten und der Bedrohung des gesellschaftlichen Zusammenhalts entgegenzuwirken, sagte Loring Sittler, der Leiter des Generali Zukunftsfonds. Sittler wies auf ein defizitäres Bild von älteren Menschen in vielen Unternehmen hin. Nach den Ergebnissen der Studie müssten „Ältere nicht als altes Eisen, sondern als Edelstahl bezeichnet“ werden.

Der an der Studie beteiligte Professor Rolf G. Heinze von der Ruhr-Universität Bochum sagte: „Wissenschaft hat oft das Problem, dass die Ergebnisse nur von wenigen Menschen wahrgenommen werden.“ Das sei bei der weit zitierten Generali Altersstudie anders. In der Zusammenarbeit mit Unternehmen könnten Wissenschaftler „profitieren von Fragestellungen, die uns reingegeben werden“. Zudem könnten so Studierende einfacher mit Praktika und Kontakten in die Wirtschaft versorgt werden. Beim Thema Corporate Social Responsibility sei die Zusammenarbeit mit Unternehmen unerlässlich. Heinze verwies zudem auf die Bedeutung der Altersstudie für Unternehmen, die aufgrund der demografischen Entwicklung verstärkt auf ältere Mitarbeiter angewiesen seien. „Die Industrie braucht eine demografie-sensible Personalpolitik, die sehr viel früher beginnen muss“, sagte Heinze.

Foto: Loring Sittler (links) und Rolf G. Heinze


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