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Bundespreis Ecodesign erstmals vergeben

Bis zu 80 Prozent der Umweltauswirkungen eines Produkts werden in der Designphase festgelegt. Grund genug, um ihm Rahmen eines Wettbewerbs aufzuzeigen, welch kreatives Potenzial es gibt, um Produkte ökologisch besser zu machen, so Bundesumweltminister Peter Altmaier bei der Preisverleihung zum Bundespreis Ecodesign. Erstmalig wurde der Preis ausgelobt und in den Kategorien Produkt, Konzept und Nachwuchs verliehen.

Berlin (csr-news) > Bis zu 80 Prozent der Umweltauswirkungen eines Produkts werden in der Designphase festgelegt. Grund genug, um ihm Rahmen eines Wettbewerbs aufzuzeigen, welch kreatives Potenzial es gibt, um Produkte ökologisch besser zu machen, so Bundesumweltminister Peter Altmaier bei der Preisverleihung zum Bundespreis Ecodesign. Erstmalig wurde der Preis ausgelobt und in den Kategorien Produkt, Konzept und Nachwuchs verliehen.

Altmaier: „Der Wettbewerb hat gezeigt, wie sich anspruchsvolles Design, Ästetik und Umweltschutz vereinbaren lassen“. Über 300 Bewerber sind der Ausschreibung gefolgt und haben ihre Ideen und Konzepte eingereicht. Gestern nun wurden die 14 Preisträger bekannt gegeben. Das Spektrum der Projekte reicht von nachbarschaftlichem Car-Sharing über innovative Hybrid Technik und klimaneutrales Wohnen bis hin zur Reduzierung des Datenmülls im Internet. In seiner Rede lobte der Juryvorsitzende Prof. Günter Horntrich (Köln International School of Design, KISD) die beeindruckende Bandbreite und Qualität der Einreichungen. Diese, so Horntrich, wiesen ein tief gehendes Designverständnis auf und zeigten, dass die Ideen vom „Grünen Design“ in der Realität angekommen seien und einen festen Platz im Designprozess hätten.

Unter Ecodesign verstehen die Ausrichter, das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt, mehr als energieeffiziente Produkte. Beim Ecodesign wird der gesamte Lebenszyklus eines Produktes berücksichtigt – von der Rohstoffgewinnung über die Produktion, Distribution und Nutzung bis hin zur Verwertung oder Entsorgung. Aber es geht auch um Langlebigkeit, im ästetischen genauso wie technischen Sinne, aber auch besispielweise um Reparaturfähigkeit. Ein wichtiges Ziel von Ecodesign ist es deshalb, Produkte, Dienstleistungen und Systeme so zu gestalten, dass ihre negativen Auswirkungen auf die Umwelt in allen Lebensphasen möglichst gering sind.

Umgesetzt wurde dies beispielsweise von den Design-Studenten Dane Smith-Horn, Viola Wengler, Vasiliki Corakas von der Hochschule für Gestaltung in Offenbach. Sie haben mit „best before“ einen doppelwandigen Joghurtbecher entwickelt, der das tatsächliche Verfallsdatum visualisiert. Hintergrund ist die Tatsache, dass Joghurt häufig nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums weggeworfen wird, ohne überhaupt die Verpackung zu öffnen. Dabei sind Lebensmittel oft noch nach dem vorausgesagten Verfallsdatum genießbar. „best before“ ist nun eine Antwort auf diese Form der Lebensmittelverschwendung. Damit konnten sie die Jury überzeugen (Der Umgang mit Lebensmitteln ist ein wichtiges ökologisches Thema, das hier konzeptionell gut angegangen wird, so die Begründung) und konnten einen der begehrten Preise in der Kategorie Nachwuchs einheimsen.

 

In der Kategorie Produkt konnte ein Staubsauger der Firma Alfred Kärcher GmbH überzeugen, der bei gleicher Leistung wie herkömmliche Geräte 40 Prozent weniger Strom verbraucht, dabei bis zu 70 Prozent leiser arbeitet und zum größten Teil aus recycelten Materialien besteht. „Kann ein Staubsauger überhaupt ökologische sein“, fragte sich die Jury. Zumindest sollten Geräte entwickelt werden die deutlich weniger Strom und Ressourcen verbrauchen. Dies ist Kärcher gelungen, so das Fazit der Juroren.

Die prämierten Produkte und Konzepte werden im nächsten Jahr in einer Ausstellung gezeigt. Eröffnet wird die Ausstellung in Ludwigsburg am 6. Februar 2013 und soll anschließend an weiteren Orten im Bundesgebiet gezeigt werden.


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