Bayreuth (csr-news) – Mittelständler öffnen sich dem Thema Corporate Social Responsibility, wenn sie dessen betriebswirtschaftliche Bedeutung erkennen. Diese Erfahrung machte der Leiter des Projektes CSRegio, Patrick Bungard, in seinen Gesprächen mit mittelständischen Unternehmern zu Projektbeginn. CSRegio wird vom Institut für Philosophie der Universität Bayreuth getragen und im Rahmen des Programms “CSR – Gesellschaftliche Verantwortung im Mittelstand” durch den Europäischen Sozialfond und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales unterstützt. Es bezieht neben den Unternehmen auch Nichtregierungsorganisationen und die Politik ein und will über das Thema „Verantwortung im Mittelstand“ die Region Nordbayern als Wirtschaftsstandort stärken. Die Nachfrage insbesondere aus dem Kreis der Unternehmen übersteigt das Angebot von CSRegio deutlich. Die Verantwortlichen denken deshalb über eine Erweiterung ihres Projektes nach.
Bei den ersten Interviews in kleinen und mittelständischen fränkischen Unternehmen sei3n den Projektmitarbeitern zunächst Skepsis und die Einstellung „das machen wir sowieso schon“ oder „CSR ist zu Amerikanisch“ entgegen geschlagen, so Patrick Bungard gegenüber CSR NEWS. Was diese Unternehmensvertreter dann überzeugt habe, sei der Blick auf CSR als ein Investment mit betriebswirtschaftlicher Relevanz gewesen. Am Ende hätten sich Interviewpartner zu einer Projektteilnahme entschlossen.
Den absehbaren Fachkräftemangel identifizierte Bungard dabei als wichtigstes Problem mit betriebswirtschaftlicher Relevanz, zu dessen Lösung CSR einen wichtigen Beitrag leisten kann. In einer Region, in der praktisch eine Vollbeschäftigung herrscht, besitzt dieses Thema eine besonders hohe Bedeutung. Durch Projekte zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf wollen einzelne Unternehmen ebenso wie die Region als Ganzes ihre Attraktivität für Fachkräfte erhöhen. Als ein konkretes Projekt zeichnet sich dabei ab, dass acht Unternehmen gemeinsam mit einem gemeinnützigen Träger eine Betriebs-Kindertagesstätte gründen.
In eine ähnliche Richtung zielt die Integration behinderter Mitarbeiter als weiteres CSR-nahes Thema. Gerade diese Mitarbeiter zeigten häufig eine hohe Bindung an ihr Unternehmen, so der CSRegio-Leiter. Hier sei die Kooperation von Unternehmen und gemeinnützigen Akteuren hilfreich, um Herausforderungen zu erkennen und die notwendigen Rahmenbedingungen für eine Integration zu schaffen. Und nicht zuletzt ergäben sich aus der Beschäftigung mit CSR-Themen neue Ideen für die Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen sowie ein neuer Blick auf Einsparungspotentiale im Betrieb – etwa im Energiesektor.
„Betriebswirtschaftliche und soziale Rendite dürfen nicht voneinander getrennt werden“, ist Bungard überzeugt. Betriebswirtschaftliche ohne soziale Rendite sei Greenwashing, soziale ohne betriebswirtschaftliche Rendite sei Philanthropie. Dazu werden die teilnehmenden Unternehmen auf Intensivworkshops, Vernetzungstreffen und einer Internetplattform mehr erfahren.
Das ESF-Projekt im Internet:
CSRegio.de