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Online-Tools unterstützen nachhaltigen Palmöl-Anbau

Das amerikanische, unabhängige World Resources Institut (WRI) hat heute zwei Online-Mapping-Anwendungen freigeschaltet. Mit dem „Forest Cover Analyzer“ und dem „Suitability Mapper“ soll der weitere nachhaltige Anbau von Palmöl in Indonesien unterstützt werden. Palmöl ist das weltweit am meisten gehandelte Pflanzenöl. Als einer der führenden Produzenten hat Indonesien im vergangenen Jahr mehr als 23,5 Millionen Tonnen Palmöl exportiert.

Washington (csr-news) > Das amerikanische, unabhängige World Resources Institut (WRI) hat heute zwei Online-Mapping-Anwendungen freigeschaltet. Mit dem „Forest Cover Analyzer“ und dem „Suitability Mapper“ soll der weitere nachhaltige Anbau von Palmöl in Indonesien unterstützt werden. Palmöl ist das weltweit am meisten gehandelte Pflanzenöl. Als einer der führenden Produzenten hat Indonesien im vergangenen Jahr mehr als 23,5 Millionen Tonnen Palmöl exportiert.

Ein Drittel aller weltweit verbrauchten Pflanzenöle entfallen auf Palmöl. In einer Vielzahl von Lebensmitteln und Produkten des täglichen Bedarfs steckt das Produkt des Ölbaums. Vor allem die rasant steigende Nachfrage der letzten Jahrzehnte hat zu einer großflächigen Abholzung von Regenwäldern in den Anbaugebieten Indonesiens und Malaysias geführt. Obwohl die sich die indonesische Regierung zum besseren Schutz der Regenwälder verpflichtet hat, geht die Abholzung für riesige Palmölplantagen weiter. Allerdings hat auch ein Umdenken eingesetzt und immer mehr Unternehmen wollen vollständig oder zumindest teilweise auf nachhaltiges Palmöl umstellen. Erst Ende August hat der Lebensmittelhersteller Zentis die vollständige Umstellung auf nachhaltiges Palmöl bekannt gegeben. Zentis ist Mitglied des RSPO (Roundtable on Sustainable Palm Oil), die für die neuen Tools der WIR beratend zur Seite standen. Ziel der Online-Tools ist es, die Industrie in ihrem Bestreben nach umweltfreundlichem Palmöl-Anbau zu unterstützen. Darrel Webber, Generalsekretär des RSPO: „Die Tools helfen unseren Mitgliedern den Anbau nachhaltigen Palmöls glaubwürdig zu praktizieren, indem sie die Flächen mit den geringsten Auswirkungen auf die Umwelt finden.

Hintergrund sind die Pläne der indonesischen Regierung den Betrieb von Palmöl-Plantagen auf sogenannten degradierten Flächen zu lenken, um den noch bestehenden natürlichen Regenwald zu schützen. Als degradierte Flächen werden jene Waldgebiete bezeichnet, die so geschädigt sind, dass sie als natürlicher Lebensraum verloren sind. Auf diesen Flächen sollen Plantagen zugelassen und somit der nachhaltige Anbau vorangetrieben werden. Anhand von Pilotprojekten sollen Lösungswege erarbeitet werden, die degradierten Flächen nachhaltig zu nutzen. „Mit den Tools können Unternehmen die besten Flächen für den Anbau identifizieren und die Umweltauswirkungen beurteilen“, so Andrew Steer, Präsident des WRI. Über das Ausmaß dieser Flächen gibt es bislang keine validen Angaben, nur extrem unterschiedliche Schätzungen. Diese reichen von etwa 6 Millionen Hektar degradierten, für den Palmölanbau nutzbaren Landes bis hin zu 40 Millionen Hektar, wie es das indonesische Ministerium für Forstwirtschaft schätzt. Dabei ist nicht jede zerstörte Fläche für den nachhaltigen Anbau geeignet. Entscheidend sei beispielsweise das die Prinzipien für nachhaltigen Palmöl-Anbau des RSPO Anwendung finden können, dazu gehört neben der ökologischen Eignung auch die Berücksichtigung ökonomischer und sozialer Aspekte. Als besonders problematisch zeigt sich der Ausweis von Flächen als degradiert, die mit geeigneten Maßnahmen durchaus als natürlicher Lebensraum weiter bestehen könnten. Genauso führt die Missachtung von Eigentums- oder Nutzungsrechten an existierenden Gebieten zu Problemen.

Die beiden Web-Anwendungen sollen wichtige Akteure in ihren Entscheidungen unterstützten. Bislang wird die indonesische Region Kalimantan abgebildet, in den nächsten Monaten kommen weitere Regionen dazu.

 


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