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Flughafen München: Integrierte Berichterstattung stärkt Nachhaltigkeitsbewusstsein

Den Geschäfts- und den Nachhaltigkeitsbericht eines Unternehmens in einem Format zu vereinigen, das leistet die „Integrierte Berichterstattung“. „Unser Ziel ist es dabei, alle relevanten Informationen miteinander zu verknüpfen und so ein ganzheitliches Bild des Unternehmens zu vermitteln. Das erfordert ein Umdenken im Unternehmen und eine Abkehr vom klassischen Silodenken“, sagt Daniel Demisch aus der Konzernentwicklung der Flughafen München Gesellschaft. Sein Unternehmen ist eines von lediglich vier deutschen Vertretern unter den über 80 Mitgliedern des Integrated Reporting Council (IIRC).

München (csr-news) – Den Geschäfts- und den Nachhaltigkeitsbericht eines Unternehmens in einem Format zu vereinigen, das leistet die „Integrierte Berichterstattung“. „Unser Ziel ist es dabei, alle relevanten Informationen miteinander zu verknüpfen und so ein ganzheitliches Bild des Unternehmens zu vermitteln. Das erfordert ein Umdenken im Unternehmen und eine Abkehr vom klassischen Silodenken“, sagt Daniel Demisch aus der Konzernentwicklung der Flughafen München Gesellschaft. Sein Unternehmen ist eines von lediglich vier deutschen Vertretern unter den über 80 Mitgliedern des Integrated Reporting Council (IIRC). Dies sei ein Ausdruck dafür, dass deutsche Unternehmen noch Nachholbedarf beim Thema integrierte Berichterstattung haben, so Demisch. Neben dem Flughafen München sind noch die EnBW, SAP und die Deutsche Bank in dem Council vertreten.

Für Daniel Demisch liegen die Vorteile einer solchen Berichterstattung vor allem in Verzahnung von finanziellen und nicht-finanziellen Informationen. Denn auch Kapitalgeber sollten sich etwa mit nicht-finanziellen Informationen auseinandersetzen, z.B. mit Risiken in Folge des Klimawandels. Die Flughafen München Gesellschaft hat 2011 ihren ersten integrierten Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Auch der in diesem Jahr mit der Überschrift „Perspektiven“ erschienene zweite integrierte Bericht legt für seine Nachhaltigkeitsinformationen die Standards der Global Reporting Initiative (GRI) auf Anwendungsebene A+ zugrunde. Seine Grundstruktur stammt aus der Nachhaltigkeitsberichterstattung, der Konzernabschluss ist darin integriert. Ein Vorgehen, das für die integrierte Berichterstattung eher ungewöhnlich ist, sagt Claudia Büchlmann, die beim Flughafen München für die Koordination der Berichterstattung verantwortlich ist. Darin spiegele sich wider, dass der Flughafen München der Nachhaltigkeit eine besondere Bedeutung beimesse.

Datenvernetzung als Ziel

Eine solche integrierte Berichterstattung braucht ausreichend Vorlaufzeit. „Man muss es rechtzeitig einsteuern“, so Claudia Büchlmann. Im Vorfeld gelte es zu entscheiden, wie die Integration von Finanz- und Nachhaltigkeitsinformationen erfolgen solle. So habe sich der Flughafen München dagegen entschieden, die Nachhaltigkeitsinformationen in den Lagebericht einzuarbeiten, sondern hat diese in die ganzheitliche Beschreibung des Geschäftsmodells integriert, so Büchlmann. Daher stehen im Bericht Finanz- und Nachhaltigkeitsinformationen zwar nebeneinander, können aber unabhängig voneinander von unterschiedlichen externen Prüfern verifiziert werden. Klares Ziel der Integrierten Berichterstattung sei jedoch die Vernetzung von Finanz- und Nachhaltigkeitsinformationen, sagt Daniel Demisch. Dazu gehöre auch die Identifizierung und monetäre Bewertung von ökologischen oder sozialen Werttreibern, etwa die Darstellung von Energieeffizienzmaßnahmen. Demisch: „Da sind wir schon auf einem sehr guten Weg.“

Parallelwelten verhindern

Die Integrierte Berichterstattung vernetzt aber nicht nur Daten, sondern gleichfalls die Akteure unterschiedlicher Abteilungen eines Unternehmens. Das beginnt damit, dass sich die Verantwortlichen für den Finanz- und für den Nachhaltigkeitsbericht an einen Tisch setzen, gemeinsam mit der Unternehmenskommunikation ein Story-Board schreiben und miteinander entscheiden, welche Daten wie in den Bericht aufgenommen werden. Von dort gehen dann Impulse in andere Abteilungen aus, mit denen Inhalte und Daten abgestimmt werden. „So verhindern wir den Aufbau einer Nachhaltigkeits-Parallelwelt und verankern gesellschaftliche und ökologische Themen in der Unternehmenskommunikation“, sagt Claudia Büchlmann.

Das durchweg positive Echo auf den ersten integrierten Bericht hat die Verantwortlichen ermutigt. Für den zweiten Bericht arbeiteten sie insbesondere dessen Online-Präsenz weiter aus. Die Gliederung dort entspricht dem inhaltlichen Aufbau der Druckfassung, alle Themen lassen sich auf der Internetseite bequem abrufen und bedarfsweise weiter vertiefen. Auf die digitalen Zusatzinformationen verweisen Links im gedruckten Bericht.

IIRC-Mitarbeit richtungsweisend

Die Mitwirkung im Pilot Programm des Integrated Reporting Council (IIRC) hält Daniel Demisch für richtungsweisend. Die Mitglieder profitieren vom branchenübergreifenden Erfahrungsaustausch, z.B. über regionale Netzwerke, Webinare und Konferenzen. Die Mitgliedschaft und die dort veröffentlichten Positionspapiere stärken den Verantwortlichen des Flughafens München in der Umsetzung ihrer Vision den Rücken. Daniel Demisch dazu: „Wir sehen integrierte Berichterstattung als einen elementaren Faktor, um die Verschmelzung von Geschäfts- und Nachhaltigkeitsstrategie noch weiter voranzutreiben.“


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