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Finanzielle Mittel sind nicht das einzige, was Unternehmensstiftungen bieten

Die Evonik Stiftung entstand 2009 aus Stiftungen der Evonik-Vorgängerunternehmen und umfasst einen Kapitalstock von etwa neun Millionen Euro. „Wir zählen weder zu den kleinen noch zu den großen Stiftungen“, so die Stiftungs-Geschäftsführerin Erika Sticht. Am Beispiel Evonik wird deutlich: Finanzielle Mittel sind nicht das einzige – und vielleicht auch nicht das wichtigste – was Unternehmensstiftungen der Gesellschaft anzubieten haben.

Essen (csr-news) – Die Evonik Stiftung entstand 2009 aus Stiftungen der Evonik-Vorgängerunternehmen und umfasst einen Kapitalstock von etwa neun Millionen Euro. „Wir zählen weder zu den kleinen noch zu den großen Stiftungen“, so die Stiftungs-Geschäftsführerin Erika Sticht. Der Fokus liegt auf der Stipendienvergabe an junge Naturwissenschaftler. Was an Mitteln übrigbleibt, fließt in ein eigenes Projekt: eine Chemie-Lernwebseite für Kinder.

Mit den Stipendien werden vor allem Doktoranden und Master-Studenten gefördert. Die Förderung über die Stiftung hat für die Stipendiaten wesentliche Vorteile: „Unsere Stiftung kann Kontakte ins stiftende Unternehmen hinein vermitteln, aber wir können auch anders helfen“, so Sticht. Der geförderte Nachwuchswissenschaftler ist unabhängig in seiner Entscheidung, ob er sich später bei Evonik oder bei einem anderen Unternehmen bewirbt. Einer allerdings hat im Konzern außergewöhnlich Karriere gemacht: Der ehemalige Stipendiat Dahai Yu gehört heute zum Vorstand von Evonik Industries. Die Stiftung ist sowohl für die Stipendiaten als auch die Stiftung ein geeignetes Instrument zur Kontaktpflege mit Professoren und Universitäten.

Am Beispiel Evonik wird deutlich: Finanzielle Mittel sind nicht das einzige – und vielleicht auch nicht das wichtigste – was Unternehmensstiftungen der Gesellschaft anzubieten haben. Die Stipendiaten erhalten über die monetäre Förderung hinaus einen leitenden Mitarbeiter aus der Forschungsabteilung des Unternehmens als Paten an ihre Seite gestellt, mit dem sie sich fachlich austauschen können. Und sie werden zu den HR-Programmen des Unternehmens und zu Workshops eingeladen, in denen die Vermittlung von Soft Skills und das vertiefte Kennenlernen verschiedener Berufsfelder in einem Chemiekonzern im Vordergrund steht.

Im Bereich der Projektförderung hat sich die Stiftung vor zwei Jahren auf ein Leuchtturmprojekt anstelle vieler kleinerer Projekte konzentriert. Die Wahl fiel auf ein Projekt im Internet. In diesem Medium lässt sich mit überschaubaren Mitteln eine breite Wirkungen erzielen. Auf der Website www.professor-proto.de finden Grundschulkinder, ihre Lehrer und Eltern „Professor Proto’s Fantastisches Institut“ mit chemischen Experimenten zum Download und Nachmachen. Das Angebot wird schrittweise ausgebaut, so wie Mittel dafür zur Verfügung stehen. Neu ist eine Facebook-Seite, mit der die Stiftung Kontakt zu Eltern und Lehrern aufnimmt. Die Experimentier-Ideen sind von der Stiftung selbst ausgesucht, einige stammen von Chemikern aus dem Hause Evonik. Umgesetzt wird die Website unter wissenschaftlicher Begleitung und durch eine externe Agentur.

Mit den vorhandenen Ressourcen will die Evonik Stiftung – wie jede andere Stiftung auch – einen größtmöglichen Nutzen erzielen. In Sachen Unterstützung ist eine Unternehmens-stiftung allerdings auf das stiftende Unternehmen angewiesen, haben die Mitarbeiterinnen erfahren: Die Einwerbung von Drittmitteln funktioniert hier nicht, weil die Öffentlichkeit der Auffassung ist, dass eine Stiftung mit einem starken Unternehmen im Hintergrund auch von dieser finanziert wird.


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