Heilbronn (csr-news) – Der Mittelstand muss sich mit Diversitätsthemen wie einer ethnisch und kulturell gemischten Belegschaft auseinandersetzen. Dafür nannte Markus Vodosek, Professor an der German Graduade School of Management & Law (GGS), am 15. September in Heidelberg zwei Gründe: „Wenn wir bestimmte Bevölkerungsgruppen ausschließen oder nicht berücksichtigen, wird es uns wesentlich schwerer fallen, mit dem Fachkräftemangel umzugehen.“ Zudem verwies Vodosek auf die Beteiligung des Mittelstandes an der 40%igen Exportquote der deutschen Wirtschaft und sagte: „Die Mitarbeiter aus unseren Unternehmen müssen sich immer häufiger auseinandersetzen mit Kunden aus anderen Ländern und anderen Kulturkreisen.“ Diversität könne aber zugleich Kommunikationsschwierigkeiten und Konfliktpotential beinhalten, so Vodosek auf der Jahrestagung des Deutschen Netzwerk Wirtschaftsethik (DNWE).
Tendenz des Selbst-Klonens
Die Integrationsbeauftragte der Stadt Heilbronn, Roswitha Keicher, kritisierte eine zu geringe Integrationsbereitschaft in manchen Firmen. „In einigen Unternehmen gibt es eine Tendenz des Selbst-Klonens“, sagte Keicher. Das werde der gesellschaftlichen Wirklichkeit nicht gerecht. So habe jeder zweite Heilbronner eine Zuwanderungsgeschichte, bei den Kindern und Jugendlichen seien es bereits zwei Drittel. Diese gesellschaftlichen Verhältnisse müssten sich auch in den Unternehmen widerspiegeln. Für die Entstehung einer Willkommenskultur seien eine offene Diskussionskultur und auch das Gespräch über Vorurteile wichtig. Weiter sagte Keicher: „Das Entscheidende ist die Vorbildfunktion der Führungskräfte.“ Unternehmen müssten zudem die wirtschaftliche Bedeutung einer ethnisch gemischten Belegschaft erkennen. Nur durch das Gespräch mit Menschen aus anderen Kulturkreisen könnten Unternehmen beispielsweise werberelevante kulturelle Besonderheiten erkennen, so Keicher.
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