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DAX 30: Mehr Transparenz in der Berichterstattung

Die Großunternehmen des Deutschen Aktienindex DAX30 haben in puncto Nachhaltigkeitsleistung und Transparenz in der Berichterstattung Fortschritte gemacht. Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung der Nachhaltigkeitsratingagentur Sustainalytics. Angeführt wird das Ranking von den üblichen Verdächtigen.

Frankfurt (csr-news) > Die Großunternehmen des Deutschen Aktienindex DAX30 haben in puncto Nachhaltigkeitsleistung und Transparenz in der Berichterstattung Fortschritte gemacht. Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung der Nachhaltigkeitsratingagentur Sustainalytics. Angeführt wird das Ranking von den üblichen Verdächtigen.

Nach 2003, 2005, 2007 und 2009 bewerteten Sustainalytics bereits zum fünften Mal anhand der ESG-Kriterien, wie nachhaltig die 30 im DAX gelisteten Aktiengesellschaften wirtschaften. BMW und Henkel konnten ihre Spitzenposition mit einem weiter verbesserten Punktwert halten. Beide Unternehmen erreichten mehr 80 von insgesamt 100 möglichen Punkten. Aber auch im Durchschnitt legten alle im Index enthaltenen Unternehmen um etwa zehn Punkte zu, immerhin 28 erreichten einen Gesamtwert von mehr als 60 Punkten, 16 übertrafen sogar die 70-Punkte-Marke. Diesen Wert erreichten in der letzten Untersuchung aus dem Jahre 2009 nur drei Unternehmen, neben BMW und Henkel noch die Deutsche Telekom. Mit Fresenius und Fresenius Medical Care verfehlen lediglich zwei Unternehmen die 60-Punkte-Marke, legen aber mit über 50 Punkten eine Leistung vor, die sich im internationalen Maßstab behaupten kann. Auch ein internationaler Vergleich bestätigt das gute Abschneiden der deutschen Großunternehmen. 28 der 30 Aktiengesellschaften liegen teilweise deutlich über dem jeweiligen Branchendurchschnitt. Mit Blick auf ihre Platzierung zählen viele DAX 30-Unternehmen international zu den Branchenbesten. Die Top-1000-US-Unternehmen erreichen im Durchschnitt lediglich einen Wert von 55 Punkten.

Trotz aller Erfolge ist Nachhaltigkeit in vielen Führungsetagen nach wie vor lediglich ein Reputationsthema, so die Analysten von Sustainalytics, auch wenn immer mehr Unternehmen ihre Unternehmensstrategie bewusst nachhaltig ausrichten. Demnach hat die Mehrheit der DAX-Unternehmen Nachhaltigkeitsaspekte in ihre Produktion einbezogen. „Die Entwicklung von einer Vermeidung von Reputationsrisiken hin zu einer strategisch nachhaltigen Ausrichtung der gesamten Geschäftstätigkeiten steht aber – gemessen an den bestehenden gesellschaftlichen Herausforderungen und wirtschaftlichen Potenzialen – noch immer am Anfang“, heißt es in der Untersuchung. Ein Blick auf das Abschneiden der einzelnen Branchen zeigt, dass kein Zusammenhang zwischen der Branchenzugehörigkeit und dem Ratingergebnis erkennbar ist.

Mit einem Punktwert von 83 führt BMW das Ranking klar an und konnte sich gegenüber 2009 noch mal deutlich verbessern. Die sehr guten Leistungen in den Untersuchungsbereichen Environment und Social haben zu diesem Ergebnis geführt, nur im Bereich Governance konnte BMW lediglich durchschnittliche Leistungen vorlegen. Die Analysten nennen mehrere Gründe für das überlegen Abschneiden des Automobilbauers. Neben einem starken Mitarbeiter-Programm und einem nachhaltig ausgerichteten Supply Chain Management System, heben die Analysten auch die Erfolge bei der CO2-Reduktion in der Neuwagen-Flotte hervor. Beim zweitplatzierten Henkel waren unter anderem die hohen Umweltstandards in der Lieferkette sowie umfassende Mitarbeiterprogramme ausschlaggebend.

Auch in der Berichterstattung konnten die Analysten Verbesserungen feststellen und erwähnten insbesondere eine deutliche Verbesserung der Transparenz. Von den DAX-Unternehmen veröffentlichen 26 regelmäßig einen CSR-Bericht, meistens nach dem GRI-Standard, den 12 Unternehmen auch extern zertifizieren lassen. Mit Fresenius Medical Care, Fresenius, ThyssenKrupp und Infineon veröffentlichen lediglich vier Unternehmen keinen eigenen Nachhaltigkeits- bzw. CSR-Bericht. Allerdings berichten auch diese Unternehmen über ESG-Themen, sei es auf der Website oder im Geschäftsbericht.

DAX 30 Nachhaltigkeitsranting 2011

1. BMW (1)                            83,0 Punkte

2. Henkel (2)                          81,7 Punkte

3. VW (13)                             79,1 Punkte

4. E.on (20)                           77,7 Punkte

5. SAP (15)                            77,4 Punkte

6. Munich Re (4)                    77,2 Punkte

7. BASF (6)                            76,4 Punkte

8. Dt. Telekom (3)                  76,0 Punkte

9. RWE (8)                             75,5 Punkte

10. Dt. Börse (26)                  73,9 Punkte

11. Linde (24)                        73,4 Punkte

12. Metro (5)                          72,3 Punkte

13. Adidas (9)                          72,2 Punkte

14. Merck (11)                        71,0 Punkte

15. Dt. Post (12)                     70,8 Punkte

16. Bayer (21)                        70,5 Punkte

17. Allianz (14)                      69,8 Punkte

18. MAN (29)                        68,4 Punkte

19. Daimler (16)                     68,3 Punkte

20. Lufthansa (7)                    68,1 Punkte

21. Siemens (19)                     67,7 Punkte

22. Infineon (17)                    67,4 Punkte

23. Heidelberg (-)                   64,8 Punkte

24. Dt. Bank (10.)                  64,8 Punkte

25. Beiersdorf (26)                 64,5 Punkte

26. K+S (22)                              64,2 Punkte

27. Thyssen Krupp (27)         63,9 Punkte

28. Commerzbank (18)          62,5 Punkte

29. Fresenius MC (23)           57,8 Punkte

30. Fresenius (28)                   54,5 Punkte


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