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Möbelmesse Köln: Nischenthema Nachhaltigkeit

Die internationale Möbelwelt hat sich wieder in Köln getroffen, um ihre neusten Kollektionen zu präsentieren. Auch in diesem Jahr steht Holz hoch im Kurs, überhaupt ist mehr Natur einer der aktuellen Konsumententrends. Gerne wird dann auch schnell mit Nachhaltigkeit geworben. Dass die Branche an diesem Punkt Nachholbedarf hat, zeigt eine PEFC-Studie die auf der Messe vorgestellt wurde.

Köln (csr-news) > Die internationale Möbelwelt hat sich wieder in Köln getroffen, um ihre neusten Kollektionen zu präsentieren. Auch in diesem Jahr steht Holz hoch im Kurs, überhaupt ist mehr Natur einer der aktuellen Konsumententrends. Gerne wird dann auch schnell mit Nachhaltigkeit geworben. Dass die Branche an diesem Punkt Nachholbedarf hat, zeigt eine PEFC-Studie, die auf der Messe vorgestellt wurde.

Welche Rolle spielt die Herkunft und Verbreitung von Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft im Möbelhandel? Im Auftrag von PEFC Deutschland untersuchte Systain Consulting die Bedeutung von Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft im Möbelhandel. Ernüchterndes Ergebnis: Nur ein sehr geringer Teil der Möbelhändler beschäftigt sich mit der Herkunft und Produktionsweise der Möbelstücke. Der Nachweis über für eine ökologisch und sozial unbedenkliche Herkunft des verarbeiteten Holzes wird bislang in nur geringem Maße als Verkaufsargument wahrgenommen. Offenbar spürt der Handel noch keinen Druck vonseiten des Verbrauchers. Wie die Studie ergab, würden nur etwa drei Prozent der Kunden aktiv diese Themen beim Kauf ansprechen. Dirk Teegelbekkers, Geschäftsführer von PEFC Deutschland zu den Ergebnissen: „Wir sind überrascht über die bisher noch geringe Bedeutung, die das Thema Nachhaltigkeit im Möbelhandel einnimmt – zeigt doch die ständig steigende Zahl an PEFC-Zertifikaten bei den Möbelherstellern, dass Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern in der Branche immer wichtiger wird“. Allerdings weisen auch einige Befragte darauf hin, dass sich die Haltung der Kunden allmählich ändert. Teegelbekkers: „Wir werden die Ergebnisse der Studie nutzen und die Vorteile der PEFC-Zertifizierung als Teil einer Nachhaltigkeitsstrategie im Bereich Möbelhandel nun noch stärker bewerben“.

Der deutsche Möbelhandel blickt indes zufrieden auf das abgelaufene Geschäftsjahr 2011 zurück. Mit einem Umsatzwachstum von 2,5 bis 3 Prozent konnte der Handel erneut die 30 Milliarden Euro Marke überschreiten. Und man blickt positiv ins laufende Jahr, den die Deutschen geben wieder mehr Geld für Möbel aus. Ein ähnliches Bild in der Möbelindustrie, mit einem Plus von 6 Prozent wurden mehr als 16 Milliarden Euro umgesetzt.

Für die Konsumenten und damit auch für die Hersteller bilden Design und Qualität die wichtigsten Trends im Möbelmarkt. Als Megatrend gilt das Thema Natur, wie der Verband der Möbelhersteller in seiner Trendbefragung anlässlich der Möbelmesse erfahren hat. Es geht um Authentizität, Möbel sollen ursprünglich, naturbelassen sein. Allerdings ist auch dies eher ein Designthema – Ansprüche an Nachhaltigkeit werden damit nicht automatisch gestellt. Es gibt aber auch Leuchttürme, Hersteller die sich intensiv mit Nachhaltigkeit auseinandersetzen und ihre Produkte entsprechend herstellen. Green Design ist für manche Produzenten selbstverständlich geworden. Dabei steht gar nicht nur die Herkunft der Hölzer im Blickpunkt, vielmehr entwickeln sich Ansätze für nachhaltige Produktkonzepte als Antwort auf die Wegwerfgesellschaft. Hersteller, die auf Langlebigkeit als bedeutendes Nachhaltigkeitsziel setzen und damit auch dem Trend entgegenwirken, jedes Jahr mit neuen Produkten aufwarten zu müssen.


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Kommentar

  • Die meisten Branchen haben im Bereich Nachhaltigkeit ein großes Maß an Nachholbedarf. Glücklicherweise ist es auch in den wichtigen Entscheidungsebenen angekommen und wird öffentlich, wie auf der Messe diskutiert.

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