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Private Equity: Mit nachhaltigen Investments mehr Erfolg

Seit der frühere SPD-Chef Franz Müntefering sie so nannte, gelten Private-Equity-Gesellschaften als Heuschrecken. Inzwischen wurde das Geschäftsmodell auch auf grüne Investments angewendet und finden Nachhaltigkeitskriterien ihre Berücksichtigung. Dass damit auch höhere Erträge erwirtschaftet werden können, zeigt eine Studie der Investmentgesellschaft Doughty Hanson in Zusammenarbeit mit dem WWF.

Frankfurt > Seit der frühere SPD-Chef Franz Müntefering sie so nannte, gelten Private-Equity-Gesellschaften als Heuschrecken. Inzwischen wurde das Geschäftsmodell auch auf grüne Investments angewendet und finden Nachhaltigkeitskriterien ihre Berücksichtigung. Dass damit auch höhere Erträge erwirtschaftet werden können, zeigt eine Studie der Investmentgesellschaft Doughty Hanson in Zusammenarbeit mit dem WWF.

Der deutsche Privat Equity Markt boomt trotz Finanz- und Schuldenkrise. „Die Investitionen im bisherigen Jahresverlauf haben bereits jetzt das Niveau des gesamten Vorjahres erreicht“, so Ulrike Hinrichs, Geschäftsführerin des Bundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) bei der Vorstellung der Zahlen für das dritte Quartal. Rund 4,6 Mrd. Euro wurden im Jahresverlauf in rund 877 Unternehmen investiert. Für einen zunehmenden Teil dieser Investment spielen ESG-Kriterien eine wichtige Rolle. Die von Doughty Hanson vorgestellte Studie „Private Equity and Responsible Investment: An Opportunity for Value Creation“ hebt nun hervor, dass Privat-Equity-Gesellschaften besonders gut aufgestellt sind, um über das Management ihrer Portfoliounternehmen nachhaltige Geschäftspraktiken zu fördern, während dies auch von Investoren zunehmend gefordert wird. Adam Black, Leiter Sustainability bei Doughty Hanson: „Der Private Equity Sektor hat bewiesen, dass er Unternehmen erfolgreich optimieren und verbessern kann. Unsere Branche ist damit gut aufgestellt, um die Prinzipien nachhaltiger Investments auch bei den Portfoliounternehmen umzusetzen“.

Der Studie zufolge bietet Nachhaltigkeit Private-Equtity-Gesellschaften die Chance, den Wert ihrer Investments weiter zu steigern. Black: „Wertschaffung setzt eine Steigerung der betrieblichen Effizienz bei den Portfoliogesellschaften voraus – nicht nur im finanziellen Bereich, sondern auch im Hinblick auf natürliche und personelle Ressourcen“. Ein verantwortungsbewusster, nachhaltiger Investmentansatz kann somit zusätzlichen Wert für alle Stakeholder schaffen und gleichzeitig Finanz- und Reputationsrisiken reduzieren. „Durch sein einzigartiges Governance-Modell ist der Private-Equity-Sektor im Vergleich zu anderen Segmenten der Asset-Management-Branche in einer deutlich besseren Position, um das Thema Nachhaltigkeit voranzutreiben“.

Für die Zukunft sollten dabei bestimmte Aspekte im Auge behalten werden, vor allem der, dass Wertschaffung untrennbar mit der Förderung von Nachhaltigkeit verbunden ist. Dazu steigt der Bedarf an entsprechender Expertise. Die Studie empfiehlt, über die ökologische Effizienz hinaus ein möglichst breites Spektrum von ESG-Themen zu berücksichtigen, vom verantwortungsvollen Produktmanagement bis hin zur Lieferkette. Dabei sollten ESG-Themen über den gesamten Lebenszyklus eines Investments berücksichtigt werden, von der Vorauswahl über die Halteperiode bis zum Ausstieg. Die Branche sollte selber die Zusammenarbeit mit entsprechenden Organisationen suchen und transparenter über ihre Investments berichten.

Die komplette Studie in englischer Sprache steht hier zum Download bereit. Welchen Beitrag Private-Equity-Gesellschaften für die Verbreitung grüner Technologien haben kann, hat der BVK 2009 in einer Studie zusammengestellt und mit Beispielen belegt. Die Studie gibt es hier.


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