Berlin > Im Umweltbereich sollen bis zum Jahr 2030 etwa 800.000 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. Das berichtet die Welt am Sonntag (WamS – Berlin) unter Berufung auf Angaben des Umweltbundesamtes (UBA). Danach habe sich die Zahl der Beschäftigten etwa im Sektor erneuerbare Energien zwischen 2004 und 2010 mehr als verdoppelt und belaufe sich aktuell auf 367.000 Arbeitnehmer. „Allein in diesem Jahr stellen wir 80 neue Mitarbeiter ein“, sagte Ralph Kampwirth, Leiter Unternehmenskommunikation des Ökostromanbieters Lichtblick, dem Blatt. In den zurückliegenden drei Jahren habe sich die Belegschaft des Unternehmens auf nun 420 Mitarbeiter verdoppelt. In einer Studie über klimabezogene Beschäftigung halte das Fraunhofer-Institut ISI 630.000 neue Stellen in klimaschutzbezogenen Tätigkeitsfeldern bis 2020 für möglich.
Der Arbeitsmarktexperte des Wissenschaftsladens Bonn, Krischan Ostenrath, sagte der WamS: „Neue Technologien treiben den Umweltschutz voran.“ Technisches Know-how sei ein stärkerer Innovationstreiber als naturwissenschaftliches. Am häufigsten seien deshalb Bauingenieure, Elektrotechniker oder Maschinenbauer für grüne Tätigkeitsfelder gefragt. Bei den naturwissenschaftlichen Berufen seien es Chemiker, Physiker, Biologen und Geografen. Gesucht seien zudem Mitarbeiter für die Projektentwicklung und den Vertrieb.
„Die Branche stützt sich nach wie vor auf Mitarbeiter traditioneller Berufs- und Hochschulausbildung“, sagte Ostenrath der Zeitung, die auch berichtet, dass Hochschulen mit neuen Angeboten auf die neuen Anforderungen reagieren: So gebe es allein im Bereich erneuerbare Energien etwa 300 Studiengänge. Und auch sonst wachse das Angebot beständig mit Ausbildungsprofilen wie Bau- und Umweltingenieurwesen, Umweltmanagement, -informatik und –recht oder Bioprodukttechnologie.