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Münchner Rück: Das grünste Unternehmen der Welt

Ein deutscher Versicherer führt das aktuelle „Green Ranking 2011“ des amerikanischen Nachrichtenmagazins Newsweek an. Die Münchner Rückversicherung wurde mit einem Wert, dem sogenannten Green Score, von 83,6 an die Spitze gesetzt. Allerdings mussten die Münchner beim Thema Transparenz Federn lassen und konnten in dieser Rubrik nur Platz 150 erreichen.

New York/München > Ein deutscher Versicherer führt das aktuelle „Green Ranking 2011“ des amerikanischen Nachrichtenmagazins Newsweek an. Die Münchner Rückversicherung wurde mit einem Wert, dem sogenannten Green Score, von 83,6 an die Spitze gesetzt. Allerdings mussten die Münchner beim Thema Transparenz Federn lassen und konnten in dieser Rubrik nur Platz 150 erreichen. Auf Platz 2 folgte der amerikanische IT-Konzern IBM, der zugleich das amerikanische Ranking anführt. Die nächstbeste deutsche Platzierung ist SAP mit Platz 20. Bewertet wurden der ökologische Fußabdruck, das Nachhaltigkeitsmanagement und die Transparenz bei der Offenlegung von Umweltauswirkungen der unternehmerischen Tätigkeit. Newsweek hat das Ranking in Zusammenarbeit mit den Forschungsorganisationen Trucos und Sustainalytics durchgeführt und auf die 500 größten amerikanischen und die 500 größten Unternehmen der Welt angewendet. Insgesamt schneiden europäische und asiatische Unternehmen in dem Ranking am besten ab. Insbesondere in Bezug auf die Transparenz liegen europäische Unternehmen vorne.

Die Münchner Rück hat erst vor wenigen Tagen ihren aktuellen CSR-Bericht in einer Kurzfassung vorgelegt, ausführlich berichten die Münchner inzwischen hauptsächlich über ihr CR-Portal im Internet, und so zeigte man sich über die Auszeichnung aus Amerika erfreut. Thomas Braune, Leiter der Abteilung Group Development: „Nachhaltiges Denken und Handeln ist unsere DNA, da wir als Versicherer unseren Kunden ein Versprechen für die Zukunft geben. Dies gilt für all unsere Aktivitäten, im Kerngeschäft genauso wie in der Kapitalanlage. Die Auszeichnung gilt daher jedem von uns in seinem Verantwortungsbereich. Sie freut mich persönlich gerade im weltweiten Vergleich, auch mit anderen Industrien“. Auf das deutliche schlechtere Abschneiden beim Thema Transparenz angesprochen lautet die Antwort aus München: „Wir sind sehr transparent und berichten offen auf unserem CR-Portal, beantworten spezifische SRI-Anfragen beispielsweise von Trucost, berichten aber auch im Rahmen der GRI und CDP sehr offen und transparent. Wir nehmen das Feedback von Newsweek jedoch auf und werden an einer noch transparenteren Berichterstattung arbeiten“.

Umweltaspekte, insbesondere die Auswirkungen des Klimawandels wirken unmittelbar auf das Kerngeschäft eines Rückversicherers. Schon seit Jahrzehnten beschäftigen sich betriebsinterne Forschungsabteilungen bei der Münchner Rück mit möglichen Naturkatastrophen und ihren Folgen. Braune: „Versicherungslösungen mildern Folgen aus Naturkatastrophen ab und tragen zur besseren Anpassung an Gefährdungen bei. Zudem haben wir zahlreiche neue Versicherungslösungen beispielsweise für erneuerbare Energien entwickelt, die die Durchsetzung von neuen Technologien am Markt erleichtern und damit ein Stück weit auch zum Klimaschutz beitragen“.

Für das eigene Unternehmen wurde eine gruppenweite Umweltstrategie entwickelt, die auch die Erstversicherungsbeteiligungen einschließt. Schritt für Schritt soll die Gruppe in den nächsten Jahren klimaneutral werden, die Rückversicherung bereits im nächsten Jahr, die Zentrale in München ist es seit 2009. Braune: „Zudem haben wir ein Investitionsprogramm für erneuerbare Energien und neue Technologien aufgelegt. Mittelfristig wollen wir auf der Kapitalanlageseite 2,5 Mrd. Euro in erneuerbare Energien investieren, bisher sind es rund 0,5 Mrd. Euro“. Im internen Umweltmanagement ist man im letzten Jahr einen Schritt weiter gekommen und hat inzwischen rund 60 Prozent der Mitarbeiter in die Datenerfassung einbezogen. Dies hat dazu geführt, dass im aktuellen Bericht die Verbrauchs- und Emissionswerte aus direktem Verbrauch gestiegen sind (von 4,88 MWh/Kopf auf 6,15 MWh pro Kopf), während sich gleichzeitig die indirekten Werte verbesserten (von 8,3 MWh/Kopf auf 6,8 MWH pro Kopf).


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