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Greenpaper: Umweltimage von Großstädten und Energieversorgern

Großstädte gelten als die Wachstumstreiber der Zukunft. 2050 sollen bereits 80 Prozent der Deutschen in Städten oder „verdichteten Räumen“ leben. Aber wie halten es die Städte mit der Nachhaltigkeit? Diese Frage versuchten die strategische Kommunikationsberatung fischer Appelt advisors in Zusammenarbeit mit dem „Competence Center für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz“ (CC4E) an der HAW Hamburg im Rahmen einer Studie zu beantworten.

Hamburg > Großstädte gelten als die Wachstumstreiber der Zukunft. 2050 sollen bereits 80 Prozent der Deutschen in Städten oder „verdichteten Räumen“ leben. Aber wie halten es die Städte mit der Nachhaltigkeit? Diese Frage versuchten die strategische Kommunikationsberatung fischer Appelt advisors in Zusammenarbeit mit dem „Competence Center für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz“ (CC4E) an der HAW Hamburg im Rahmen einer Studie zu beantworten. „Die deutschen Bürger wünschen sich ein hohes Umwelt-Engagement von ihren Städten“, so Prof. Dr. Werner Beba, Leiter des CC4E. „Für die Politik entsteht daraus ein wichtiger Handlungsauftrag“. Bereits im November letzten Jahres wurden 1000 Personen in den Städten Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt am Main befragt, die Ergebnisse dann im Mai 2011 vorgestellt. Die Ereignisse in Fukushima und der inzwischen beschlossene Atomausstieg in Deutschland dürften die Ergebnisse nach wie vor bestätigen bzw. noch verstärken. So gab es unmittelbar nach der Atom-Katastrophe in Japan eine regelrechte Wechselwelle zu Ökostrom-Anbietern. Inzwischen dürfte sich die Anzahl der Neukunden bei den Ökostromanbietern, nach Einschätzung von fischerAppelt advisors, wieder auf das Niveau vor Fukushima eingependelt haben. Susan Breuer, Senior Consultant bei fischerAppelt: „ Ein Grund dafür ist der möglicherweise als geringer empfundene Handlungsdruck bei den Bürgern, durch ihren Wechsel aktiv zur Energiewende in Deutschland beizutragen, nachdem der Atomausstieg von offizieller Seite beschlossen wurde“. Dennoch bleibt der Verzicht auf Atomstrom für Breuer ein wichtiges Imagekriterium für Energieversorger. „Bemerkenswert ist aus unserer Sicht“, so Breuer weiter, „dass die Thematik der zukünftigen CO2-Emissionen angesichts des Atomausstiegs stark in den Hintergrund getreten ist – wir halten eine deutliche Renaissance des Themas in naher Zukunft für wahrscheinlich“.

Ein weiterer interessanter Aspekt ist beispielsweise die Sicht der Hamburger auf die Nachhaltigkeitsbemühungen ihrer Stadt und die gleichzeitige Auszeichnung der Elbmetropole als Öko-Hauptstadt 2011. Diesen Titel bekommen Städte von der Europäischen Kommission in Brüssel verliehen, wenn sie sich mit herausragenden Projekten für Klima- und Umweltschutz hervortun. Ein Ziel dieses Titels ist es, die Bürgerinnen und Bürger der Stadt für die Notwendigkeit des Klimaschutzes zu sensibilisieren. In der CC4E-Studie verlangten aber umgekehrt mehr als 85 Prozent der Hamburger Bürger  eine stärkere Umweltorientierung ihrer Stadt. Nur 25 Prozent bewerteten die Hamburger Aktivitäten zur Förderung der Erneuerbaren Energien mit „gut“ oder „sehr gut“.

Die Studie untersuchte zudem die Zufriedenheit der Bürger mit dem öffentlichen Personennahverkehr. Dieser wird in den meisten Metropolen als gut oder besser bewertet, nur in Köln zeigte sich gerade einmal die Hälfte der Bevölkerung mit den Leistungen von Bus und Bahn zufrieden. Ein weiterer Teil der Studie betraf die regionalen Energieversorger. Guter Service und einen guten Preis erwarten die Bürger von ihrem Stromlieferanten. Die Befragten sollten zudem verschiedene Anbieter bestimmten Preiskategorien zuordnen. Dabei lagen sie oft daneben: Demnach werden Anbieter als teuer wahrgenommen, die tatsächlich zu den günstigsten am Markt gehören und umgekehrt. Ob die Nachhaltigkeitsbemühungen einer Stadt von ihren Bürgern wahrgenommen werden, hängt auch davon ab, wie intensiv die Bürger informiert werden. Hier besteht noch großes Potenzial, durchschnittlich 70 Prozent der Befragten in allen Städten wünschen sich stärker zu Umweltthemen informiert zu werden. „Vor dem Hintergrund unserer Befragung vom November vergangenen Jahres zeigt sich, dass Leuchttürme wie derzeit die ‚Umwelthauptstadt Europas’ in Hamburg genau der richtige Weg sind, um den Bedürfnissen der Bürger nach mehr Information zum städtischen Umweltschutz zu begegnen“, so Prof. Werner Beba.

Weitere Informationen zum Executice Summary des Greenpaper „Nachhaltigkeit, Energie und Umweltschutz: Positionierungspotenziale für Metropolen und Energieversorger“ bietet sowohl die Website von „fischerAppelt advisors“ sowie des „Competence Center Erneuerbare Energien und Energieeffizienz“ (CC4E). Den Download gibt es hier.


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