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Neuer Korruptionsfall bei Siemens

München > Bei Siemens gibt es einen neuen Korruptionsfall. Die Staatsanwaltschaft München habe deswegen bereits im vergangenen Monat Ermittlungen eingeleitet, sagte eine Sprecherin am Freitag. Es habe Haftbefehle und auch Verhaftungen gegeben. Es geht um Bestechung durch Siemens-Mitarbeiter in Kuwait, wie aus Unternehmenskreisen verlautete. Allerdings sei kein Geld geflossen, da der Versuch der Bestechung firmenintern rechtzeitig aufgedeckt worden sei. Drei Vertriebsmitarbeitern des Konzerns in dem Wüstenstaat wurde demnach gekündigt. Medienberichten zufolge wollten sie ranghohen Vertretern des Energie- und Wasserministeriums in Kuwait Schmiergelder zahlen, um Aufträge zu erhalten.

Siemens sei von sich aus auf die Staatsanwaltschaft zugegangen, sagte die Sprecherin der Behörde. Der Fall zeige, wie schnell und effizient die Korruptionsbekämpfungsabteilung bei Siemens funktioniere, teilte ein Unternehmenssprecher mit. Siemens habe die Behörden sehr früh eingeschaltet. Die Mitarbeiter seien “sanktioniert” worden.

Siemens hatte erst Ende 2008 seinen Schmiergeldskandal für beendet erklärt. Der Konzern einigte sich mit den Behörden in Deutschland und in den USA auf die Zahlung von Geldbußen in Höhe von rund einer Milliarde Euro; insgesamt kostete der Skandal Siemens nach eigenen Angaben mehr als zwei Milliarden Euro. Das System weit verzweigter schwarzer Kassen war im Herbst 2006 nach einer Razzia der Münchner Staatsanwaltschaft aufgeflogen. Insgesamt sollen Manager des Konzerns weltweit rund 1,3 Milliarden Euro an Bestechungsgeldern gezahlt haben, um neue Aufträge zu bekommen.


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