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Handelsunternehmen zeigen Einsatz für nachhaltiges Palmöl und gegen Rodung der Tropenwälder

Im Herbst soll es offiziell an den Start gehen, das „Forum für nachhaltiges Palmöl“. Initiatoren des Forums sind neben den Handelsunternehmen Henkel, Rewe und Unilever die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der WWF. Das Forum will die Nutzung nachhaltigen Palmöls und Palmkernöls fördern. Hintergrund ist der nach wie vor problematische Anbau von Ölpalmen, die stetig steigende Nachfrage nach Palmöl und die damit verbundene Zerstörung der Tropenwälder.

Berlin > Im Herbst soll es offiziell an den Start gehen, das „Forum für nachhaltiges Palmöl“. Dazu haben sich im Mai Vertreter aus Unternehmen, Verbänden und Politik in Berlin zu einem Kick-off Meeting getroffen. Gastredner Joschka Fischer bestärkte die Teilnehmer in ihrem Vorhaben und beschrieb das Forum als Avantgarde, von der entscheidende Impulse für die Lösung der ökologischen und sozialen Probleme in den Anbauländern ausgehen können. Initiatoren des Forums sind neben den Handelsunternehmen Henkel, Rewe und Unilever die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der WWF.

Das Forum will die Nutzung nachhaltigen Palmöls und Palmkernöls in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern. Hintergrund ist der nach wie vor problematische Anbau von Ölpalmen und die stetig steigende Nachfrage nach Palmöl. Im Jahr 2009 wurden weltweit fast 50 Millionen Tonnen Palmöl produziert und davon etwa 6,5 Mio. Tonnen in die EU importiert. Es ist in den Produkten der Lebensmittelindustrie allgegenwärtig, findet aber auch in Reinigungs- und Waschmitteln sowie Kosmetika Verwendung. In den letzten Jahren hat zudem die Nutzung als Biokraftstoff zugenommen und dadurch die Nachfrage noch weiter angetrieben. Den positiven Eigenschaften des Palmöls stehen die erheblichen Nachteile des Anbaus gegenüber. Ölpalmen benötigen ein feuchttropisches Klima, sie werden deshalb hauptsächlich im sogenannten Tropengürtel angepflanzt. Für die Plantagen werden Tropenwälder im großen Stil gerodet und Torflandschaften trocken gelegt. Von Umweltorganisationen werden außerdem immer wieder soziale Probleme bemängelt, wie Landvertreibungen und fehlende Arbeits-, und Sozialstandards für die Plantagenarbeiter. Die Probleme sind nicht neu, deshalb wurde bereits 2005 auf internationaler Ebene der „Roundtable on Sustainable Palm Oil“ (RSPO) gegründet, mit inzwischen mehr als 500 Mitgliedern die etwa die Hälfte der globalen Palmölproduktion abdecken. Seit seiner Gründung steht der RSPO wegen zu weicher Kriterien bei internationalen Umweltorganisationen in der Kritik.

Das „Forum für nachhaltiges Palmöl“ will nun mit schärferen Kriterien den nachhaltigen Anbau vorantreiben und in den eigenen Unternehmen umsetzten. Unilever hat sich beispielsweise dazu verpflichtet, bis 2015 vollständig auf Palmöl aus nachhaltigem Anbau umzustellen. Henkel will ebenfalls bis 2015 nur noch Palmöl aus zertifiziertem Anbau verwenden. Bis die Produktion in den deutschsprachigen Ländern vollständig umgestellt ist, wird es noch mehrere Jahre dauern. Die Separation zertifizierten Palmöls muss in der gesamten Lieferkette verankert werden. In einem ersten Schritt soll ein Lenkungskreis die konzeptionelle Grundlage erarbeiten.

Mitstreiter sind erwünscht, Infos dazu gibt es hier. Eine Studie zur Problematik bietet das Südwind-Institut zum Download an. Vertiefende Informationen bietet ebenfalls die Borneo-Orang-Utan-Hilfe an.


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