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CSR in Kenia: faire Beschäftigung und Kampf gegen Armut

Nairobi > Kenianische Firmen nehmen das Thema Corporate Social Responsibility Schritt für Schritt intensiver in den Blick. Ein strategischer und umfassender Ansatz gewinne dabei an Bedeutung. CSR habe zunächst auf der Agenda der kenianischen Nichtregierungsorganisationen gestanden, die damit zum Treiber der Entwicklung wurden, berichtete der Geschäftsführer des kenianischen CSR-Think Tank Ufadhili Trust, Mumo Kivuitu (Nairobi), gegenüber CSR NEWS. Am Anfang habe auf Unternehmensseite das Interesse an philanthropischen Engagements und am Thema Corporate Volunteering (ehrenamtliches Mitarbeiter-Engagement) gestanden. Inzwischen kämen verstärkt Umweltthemen in den Blick. Die Orientierung an Standards wie dem der Global Reporting Initiative (GRI) liege für die meisten Unternehmen noch in der Zukunft. Eigene innerkenianische Standards seien weniger anspruchsvoll, jedoch zeigten Wirtschaftsprüfungsorganisationen inzwischen ein Interesse an einer Einbeziehung umwelt- und gesellschaftsbezogener Aspekte in ihre Prüfungstätigkeit. In den Unternehmen wachse die Zahl der CSR-Manager und -Experten allerdings nicht.In Bezug auf die gesellschaftliche Unternehmensverantwortung in Kenia nähmen internationale Firmen eine Führungspositionen ein.

Wesentliche Themen gesellschaftlicher Unternehmensverantwortung in Kenia seien der Kampf gegen die Armut und faire Beschäftigungsverhältnisse, berichtete Kivuitu. Letztere würden durch die hohe Arbeitslosenrate und die damit verbundene schnelle Ersetzbarkeit von Arbeitnehmern erschwert. Die gesetzlichen Regeln für Arbeit und Beschäftigung seien ausreichend, jedoch fehle es der Regierung an Kontrollmöglichkeiten. Viele der staatlichen Kontrolleure seien korrupt. Die Armutsbekämpfung sei zwar kein Thema für Unternehmen alleine, sie könnten aber wichtige Beiträge dazu leisten: Dazu seien faire Beschäftigungsverhältnisse ein Beitrag, in denen Arbeitnehmer etwa nicht nur einen befristeten Arbeitsvertrag nach dem anderen erhielten. Und Unternehmen könnten durch eine stärkere Zusammenarbeit mit NGOs Ziele ihres gesellschaftlichen Engagements besser identifizieren und win-win-Situationen schaffen.

Auf Seiten kenianischer Regierungsvertreter fehle ein Verständnis für die Corporate Social Responsibility; von dort gebe es dafür so gut wie keine Unterstützung.

Als Beispiele für eine Best Practice in kenianische Unternehmen nannte Kivuitu die East African Breweries Ltd. (für das Gemeinwesenengagement), Bangui Cement (Umweltverantwortung), GlaxoSmithKline (Produktverantwortung) sowie den Telekommunikationsanbieter Safaricom für das Stiftungswesen und den Geldtransferdienst mpesa.

Der über die Grenzen Kenias hinaus aktive Ufadhili Trust widmet sich dem Thema CSR seit etwa sechs Jahren und bietet dazu eigene Programme sowie Unternehmen Informationen und Training.

Weitere Informationen im Internet:
www.ufadhilitrust.org


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