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ICC veröffentlicht Positionspapier zur Verantwortung für Zulieferkette

Berlin. Das Thema verantwortliche Unternehmensführung wird im Bereich der Zulieferketten für Unternehmen immer wichtiger. Die Internationale Handelskammer (ICC) gibt in ihrem aktuellen Policy Statement ICC Guidance on Supply Chain Responsibility konkrete Empfehlungen, wie Unternehmen soziale und umweltbezogene Gesichtspunkte bei ihren Einkaufsverhalten berücksichtigen und in ihr Unternehmenskonzept integrieren können. Das Papier entstand unter Mitarbeit der Mitgliedsverbände und -unternehmen und zeichnet sich so durch einen hohen Praxisbezug aus.

Grundlegendes Prinzip für jedes Unternehmen ist die Zusammenarbeit mit Zulieferern, die die rechtlichen Bestimmungen und Vorschriften zu Arbeitsbedingungen, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz und Umweltschutz einhalten. Allerdings ist es oftmals schwierig weltweit sicherzustellen, dass verantwortungsvolle Geschäftspraktiken bei der gesamten Zulieferkette vorherrschen. Dies liegt vor allem an mangelnder Durchsetzung von Sozial- und Umweltgesetzen durch Regierungen.

Gerade in Geschäftsfeldern, in denen die Fertigung weitgehend ausgelagert ist – wie beispielsweise im Bekleidungssektor oder bei elektronischen Produkten -, hat die Zulieferkette zunehmend an Bedeutung bei der unternehmerischen Verantwortung gewonnen. Sie ist zu einem wichtigen Teil des „Supply Chain Managements“ geworden. Gute Praktiken in diesem Bereich können erheblich zur Kontinuität einer Zulieferkette beitragen und so langfristige Effizienz ermöglichen.

Der ICC-Leitfaden beschreibt verschiedene Möglichkeiten, wie Unternehmen ihre Zulieferer bei der Erfüllung von Sozial- und Umweltstandards konstruktiv beeinflussen können. Auch gibt die ICC praktische Empfehlungen für die verantwortliche Gestaltung der Beziehung mit Zulieferern. Diese Empfehlungen zeigen, wie wichtig die Auswahlphase eines Zulieferers ist. Ebenso wird die Bedeutung einer langfristigen Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und ihren Zulieferern hervorgehoben.

„Verantwortung für die Zulieferkette kann wesentlich zur Verbesserung der Sozial- und Umweltpraktiken beitragen“, sagte Angelika Pohlenz, Generalsekretär der deutschen Vertretung der Internationalen Handelskammer. „Allerdings können diese Initiativen lediglich die tragende Rolle der Regierungen bei Beschluss und Durchsetzung entsprechender Gesetze ergänzen – und nicht ersetzen.“ In diesem Sinne möchte die ICC mit ihrem Policy Paper einen Rahmen schaffen, der die jeweilige Rolle der Wirtschaft und Regierung in diesem Bereich definiert.

Das Policy Statement wurde von der ICC-Kommission Business in Society unter Vorsitz von Erik Belfrage, Senior Vice President SEB, Schweden, erarbeitet. Die Kommission beschäftigt sich mit Fragen der Unternehmensverantwortung. Weitere Informationen zur Kommission Business in Society finden Sie unter http://www.iccwbo.org/policy/society/ .

Das Policy Papier kann hier abgerufen werden.


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