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Christlicher Bankdirektor: Profitstreben und Ethik schließen sich nicht aus

Profitstreben und christliche Werte – wie können christliche Führungskräfte in der Praxis diese scheinbaren Gegensätze vereinbaren? Über einen Sparkassendirektor, der diesen Zweispalt überwinden muss, berichtet die Wirtschaftszeitung Pro-Fit in ihrer aktuellen Ausgabe: Reinhard Haas, Regionaldirektor der Sparkasse Bodensee und seit vier Jahren aktives Mitglied des Verbandes Christen in der Wirtschaft e.V.

Grundsätzlich habe Profit für Haas nichts Anrüchiges, schreibt die Zeitung. „Ein Unternehmen braucht Profit, damit es seine Aufgabe erfüllen, Arbeitsplätze schaffen und den Menschen vom erzielten Gewinn wieder etwas zurück geben kann.“ Ethik sei für ihn kein Luxus, den sich ein Unternehmen nur in guten Zeiten leiste. „Es ist mit die Aufgabe einer Bank, in schwierigen Situationen zu ihren Kunden zu stehen. Auch dafür benötigen wir Profit, um solche Durststrecken durchstehen zu können.“

Wie Pro-Fit weiter ausführt, sei Vertrauen für den Regionaldirektor ein Schlüsselbegriff, besonders im Umgang mit den Mitarbeitern. „Nur wenn ich meinen Mitarbeitern vertraue, fördere ich ihre Innovationskraft und ihr Engagement“, erklärt er und weist laut Zeitung damit auf den praktischen Nutzen einer Führung mit ethischen Prinzipien hin. Teamorientierung und die Sorge dafür, dass die zunehmende Arbeitsbelastung des Einzelnen zu keinen Burn-out-Situationen führe, seien für ihn ebenfalls wichtig.

Aber wie stehe es mit „Versuchungen“ wie Macht, Geld, Status, hakt die Zeitung nach. „Ein gläubiger Christ kann ihnen besser widerstehen, was aber nicht heißt, dass er sich diesen nicht ausgesetzt fühlt“, lautet seine Antwort. Negative Reaktionen auf seinen offenen Glauben habe Haas bisher nicht erlebt. Es werde einfach akzeptiert. Allerdings sei Haas noch nie nach seinen Beweggründen für diese Entscheidung gefragt worden, zitiert ihn die Zeitung. Das hänge vermutlich damit zusammen, „dass bei uns Glauben als eine Privatsache gilt“. (beko|03.05.2007)


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