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Erster „evangelikaler Lobbyist“ erregt Aufsehen

Erstmals wird am 25. Januar ein freikirchlicher Politikbeauftragter für die Evangelische Allianz in einem deutschen Landtag eingeführt. Der evangelisch-freikirchliche Pastor Joost Reinke (Herne) werde diese Aufgabe im Düsseldorfer Landtag wahrnehmen, berichtet der Evangelische Pressedienst (epd) in einer Meldung vom 14. Januar 2007.

Bereits am 31. Dezember 2006 nahm die „Welt am Sonntag“ die Ernennung Reinkes zum Anlass, um über den zunehmenden Lobbyismus „evangelischer Fundamentalisten“ zu berichten. In der aktuellen Entwicklung sieht sie einen allgemeinen Trend: Die „Evangelikalen“ bewiesen in den letzten Monaten zunehmend PR-Geschick und Interesse, öffentlich anzukommen und politisch Einfluss zu gewinnen. Sie würden an Netzwerken stricken, Lobbyisten installieren und Intellektualität demonstrieren. Den Ausführungen der Zeitung zufolge komme die Einführung Reinkes aber einem mittleren Erdbeben gleich, habe doch bislang unter Evangelikalen die Devise überwogen, dass „Politik schmutzig sei“.

Weniger dramatisch sieht Reinke selbst seinen Auftrag. Laut epd erklärte er, dass die Freikirchen sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst seien und ihre Überzeugungen auch im Dialog mit politisch Verantwortlichen zum Ausdruck bringen wollten. Seine Aufgabe sei es, verschiedene gesellschaftliche Größen miteinander ins Gespräch zu bringen. Politikern wie Medienvertretern solle die Welt der Freikirchen näher gebracht werden, sagte Reinke. (beko|16.01.2007)


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