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Belegschafts-Energiegenossenschaften: ein aktuelles Modell der Mitarbeiterbeteiligung

Sie bringen die Energiewende voran und fördern die Bindung von Mitarbeitern an ihr Unternehmen: die Belegschafts-Energiegenossenschaften. Zu den Vorreitern zählt die Volkswagen Belegschaftsgenossenschaft für regenerative Energien, die am VW-Standort Emden eine Photovoltaik-Anlage erzeugt. Etwa zehn ähnliche Initiativen gibt es aktuell in Deutschland. Deren Tätigkeit wurde in dem aus Bundesmitteln geförderten Projekt „enEEbler“ erforscht. Als ein Ergebnis erschien jüngst ein Leitfaden für Belegschafts-Energiegenossenschaften.

Nürtingen (csr-news) – Sie bringen die Energiewende voran und fördern die Bindung von Mitarbeitern an ihr Unternehmen: die Belegschafts-Energiegenossenschaften. Zu den Vorreitern zählt die Volkswagen Belegschaftsgenossenschaft für regenerative Energien, die am VW-Standort Emden eine Photovoltaik-Anlage erzeugt. Etwa zehn ähnliche Initiativen gibt es aktuell in Deutschland. Deren Tätigkeit wurde in dem aus Bundesmitteln geförderten Projekt „enEEbler“ erforscht. Als ein Ergebnis erschien jüngst ein Leitfaden für Belegschafts-Energiegenossenschaften.

Das Modell der Belegschafts-Energiegenossenschaften beinhaltet im Kern: Mitarbeiter eines Unternehmens schließen sich in einer eingetragenen Genossenschaft zusammen, mit der sie Eigenkapital schaffen und weitere liquide Mittel am Kapitalmarkt besorgen können. Das jeweilige Unternehmen gestattet die Errichtung und den Betrieb einer Anlage zur Erzeugung regenerativer Energien auf dem Betriebsgelände, die Anlage befindet sich aber im Eigentum der Genossenschaft. Bisher sind dies überwiegend Photovoltaikanlagen. Aus den so erwirtschafteten Überschüssen erhalten die Genossenschaftsmitglieder eine Rendite auf ihre Einlagen.

Bisher sind die Belegschafts-Energiegenossenschaften noch relativ unbekannt. „Einen Boom sehen wir im Moment nicht unbedingt“, sagt Prof. Carsten Herbes, der für die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen am Projekt „enEEbler“ mitarbeitet. Dabei trügen diese Genossenschaften zur Mitarbeiterzufriedenheit bei und böten diesen attraktive Anlageformen. Herbes weiter: „Zugleich strahlen diese grünen Genossenschaften auf das Image des Unternehmens ab.“ Das Forschungsprojekt habe sehr heterogene Entstehungsbedingungen gezeigt. Für Belegschafts-Energiegenossenschaften interessierten sich nicht nur umweltbewusste Mitarbeiter, sondern etwa auch Betriebsräte und Unternehmensleitungen, die ihren Mitarbeitern finanziell etwas Gutes tun wollten.

Angesichts der bevorstehenden Reform des Erneuerbare Energien-Gesetzes (EEG) wird der Bau und Betrieb von Photovoltaikanlagen in Zukunft möglicherweise nicht mehr wirtschaftlich sein. „Die Belegschafts-Energiegenossenschaften müssen sich neue Geschäftsmodelle überlegen“, so Herbes. In Frage kämen etwa die Errichtung von Windanlagen, die Verpachtung der Anlagen an das Unternehmen oder die Vermarktung des Stroms an das Unternehmen bzw. regionale Haushalte. Ein anderes Modell könnten zudem Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen eines Unternehmens darstellen.

Informationen zu Gründungsmotiven und der Einbettung solcher Genossenschaften in Unternehmen, die wichtigsten Schritte zur Gründung und die Potenziale dieser Geschäftsidee bietet der Leitfaden „Belegschaftsgenossenschaften zur Förderung der Energiewende – Wirtschaftliche Rahmenbedingungen, Geschäftsideen, Beispiele“. Entwickelt wurde er vom Borderstep Institut, der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen und der Alanus Hochschule in Bonn.

Der Leitfaden >> als PDF zum Download

Am 20. Nov. 2014 findet ein Workshop des enEEbler-Forschungsprojektes statt, der das Thema Belegschafts-Energiegenossenschaften durch die Diskussion mit Praxispartnern weiter vertiefen wird. Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie unter www.eneebler.de/veranstaltungen/

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